ich bräucht einen Rat von euch, oder zumindest ein paar Meinungen...
Bei meinem Freund (25) und mir (26) war es so, dass "irgendwie die Luft raus war", beiderseits viele kleine Fehler gemacht wurden und ich mich irgendwann trennen wollte. Wir waren nur ein halbes Jahr zusammen, jedoch war es eine sehr intensive Beziehung. Vorher war ich 1 Jahr lang solo, nicht unglücklich damit und habe gesagt, ich warte auf "den Einen"... Vielleicht haben wir einiges überstürzt und sind schnell durchgestartet. Im Nachhinein vllt zu schnell. Wir haben uns jeden Tag gesehen (wir arbeiten auch in der gleichen Firma) und haben uns beide sehr geliebt. Leider hatten wir beide in den letzten 2 Monaten extrem viel Streß, sodass die gemeinsame Zeit eigentlich nur noch hektisch und rastlos war. Dadurch gabe es so viel Streit, unbegründete Eifersucht, etc. Für mich gab es keinen Ausweg mehr, dachte ich.
Er hat sich dann tagelang bemüht, viel geweint, Besserung gelobt etc. Wir haben uns zu ein paar Tagen Abstand entschieden, in denen ich ans Meer gefahren bin und er beim Schützenfest war. Dort hatte er dann viel mit einer Freundin zu tun, die er bereits seit 12 Jahren kennt.
Samstags bin ich also mit meiner Familie ans Meer gefahren (hab mich an einen geplanten Kurzurlaub einfach spontan angeschlossen) und Dienstags (an meinem Geburtstag, 15.07.) kam ich zurück. In meiner Wohnung lagen Geschenke und eine Karte, in der von "der großen Liebe" die Rede war. Er wäre so froh, dass wir uns wieder vertragen und würde mich niemals verlieren wollen. Ich solle seine Frau werden und mit mir wolle er sein Leben leben. Ich war völlig euphorisch und glücklich und freute mich sehr auf den nächsten Tag, denn für Mittwoch waren wir verabredet. Ich hatte eingekauft, gekocht, Blumen und Kerzen hingestellt, mich hübsch gemacht etc. Doch er hatte es sich spontan anders überlegt und kam nur, um mir zu sagen, dass es aus ist. Er hatte offenbar einiges an Ablenkungen in den Tagen, in denen auch seine Freunde und Eltern über mich schimpften, weil ich nicht beim Schützenfest war und ihn hängen gelassen hätte. Ja, das war ein Fehler von mir, doch zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht weiter. Es war so festgefahren und ich wollte/konnte nicht 5 Tage das Püppchen an seiner Seite spielen... Für ihn war es also aus. Die Gefühle würden etwas anderes sagen, aber der Verstand sehe keinen Ausweg, als getrennte Wege zu gehen. Ich sei zu eigenständig, zu unabhängig und er würde damit nicht zurecht kommen... Er würde mich lieben, aber wir würden nicht zusammen passen. Bäm!
In den nächsten Tagen habe ich mich in der Wohnung verschanzt, tagelang nichts gegessen, geheult, an mir selbst gezweifelt, habe mich komplett versteckt und vergraben. Habe ihn erst per SMS etc. angebettelt und mich dann extra nicht gemeldet, wie es hier auch empfohlen wird. Samstags (19.07.) wollte er mich treffen. Wir gingen in den Stadtpark, redeten viel, er sprach von Liebe und dass wir zusammen gehören, und irgendwann erzählte er mir, dass er Donnerstag (17.07.) mit seiner Bekannten essen war und sie sich geküsst hätten. Ich war schockiert, doch irgendwie hatte ich auch Verständnis. Für mich war es eine Art Kurzschlussreaktion, die ich ihm irgendwie verzeihen konnte.
Als er mir eröffnete, dass er viel an sie denken müsse und Gefühle im Spiel sein und er das mit uns nicht mehr wollte, war es aber vorbei für mich. Ich war einfach so enttäuscht und traurig. Für mich war es total verrückt, dass er so unglaublich hin- und hergerissen war. Erst bin ich die Frau, die er über alles liebt und dann verguckt er sich in eine Frau, die er seit 12 Jahren kennt?!
Ich schrieb ihm einen Brief und lief ihm hinterher, stand Sonntags (20.07.) vor seiner Tür, er bat mich rein, wir redeten. Abends telefonierten wir, dann wollte er mich plötzlich sehen. Er kam zu Besuch, es kam, wie es kommen musste und er verbrachte die Nacht bei mir, sprach wieder davon, wie gut sich das anfühle, bei mir zu sein und wie sehr er mich lieben würde. Gleichzeitig sagte er jedoch, dass sein Verstand das anders sehe... Ich war nur froh, dass er wieder da war und dachte, er hätte sich für mich entschieden.
Montag hörte ich dann den ganzen Tag nichts von ihm, was mich sehr verwirrt hat. Total verwirrt stand ich Montagnacht vor seiner Tür und wollte bei ihm sein. Er bat mich rein, nahm mich in den Arm, sagte, ich sollte mich ins Bett legen und ich schlief in seinen Arm ein. (Ich weiß, mein Fehler, aber ich hab ihn unendlich vermisst).
Als ich ihn fragte, warum er sich nicht gemeldet hätte, sprach er wieder von seinem Verstand und davon, dass er mit der anderen (die im Urlaub war) ja auch Kontakt hätte und nicht wisse, was das richtige ist. Das traf mich tief... Für Dienstagabend (22.07.) waren wir zum Essen verabredet und ich hatte mich im Laufe des Tages entschieden, dass ich das Hin und Her mir selbst zu Liebe nicht mitmache. Er wusste selbst nicht, was er wollte und das sollte er sich erstmal klar machen. "In beiderseitigem Einvernehmen" haben wir uns dann Dienstag (vor 1 1/2 Wochen) getrennt. Irgendwie war ich gefühlsmäßig nach dem ganzen Chaos schon so abgestumpft, dass ich mich aus Selbstschutz damit abgefunden habe. Frei nach dem Lied "Meine Soldaten" von Maxim habe ich alles verbannt, was mich an Ihn erinnert hat.
Da wir aber in der gleichen Firma arbeiten, gab es trotzdem Momente, wo man sich mal sehen musste, was wirklich nicht leicht war. Ich habe dann erfahren, dass seine Bekannte 1 Woche im Urlaub war und dass sie danach zusammen gekommen sind. Auch zu einer Hochzeit, auf der wir zusammen eingeladen waren, will er sie mitnehmen. Ich fühle mich ausgestauscht, irgendwie abgestellt und stehen gelassen...
Nun mussten wir die Tage (29.07.) auf der Arbeit etwas klären und er suchte auch privat das Gespräch. Fragte, wie es mir ginge, wie ich ohne ihn zurecht komme etc. Zuerst ging es wieder damit los, dass ich ja Fehler gemacht hätte und er auch und wie es soweit kommen konnte... Dann sagte er, ich würde bestimmt nicht mehr so etwas gutes wie ihn finden und bestimmt sehr enttäuscht werden. (Ich verstehe nicht, wieso man sowas sagt.) Es war schon ein kleiner verbaler Krieg, nicht bösartig, aber schon ein kleiner Schlagabtausch.
Ich habe gesagt, dass ich ein Date mit einem Bekannten einer Freundin hatte und wir uns wiedersehen. Er war erstaunt und überrascht und wollte wissen, was das für ein Mann ist. Gleich am nächsten Tag meldete er sich und fragte, wie das Treffen gewesen sei. Ich erzählte ihm nichts (es gab auch im Endeffekt nichts zu erzählen) und blieb eisern. Nutzte die Möglichkeit, um darauf hinzuweisen, dass wir noch Sachen von einander haben und diese mal bei Gelegenheit auszutauschen seien. Das gefiel ihm nicht. Plötzlich fragte er, ob ich ihn vermisse. Er wollte wissen, wie es sich angefühlt hätte, als wir geredet haben. Ob ich da nicht auch an früher gedacht hätte. Schickte mir bei Whatsapp einen Audio-Mitschnitt von "unserem" Lied (no place I'd rather be) etc.
Natürlich vermisse ich ihn, natürlich bin ich noch nicht über ihn weg... Aber das habe ich nicht gesagt. Er hat nicht locker gelassen und wir haben uns für Sonntagmorgen verabredet. Ich habe ihm gesagt, wir werden unsere Sachen austauschen und ich kann ein kleines Frühstück machen und wir könnten uns ein wenig unterhalten... Plötzlich ist von seiner Neuen nicht mehr die Rede und ich bin wieder interessant für ihn!?
Plötzlich schreibt er Dinge, wie "wenn man sich so sehr geliebt hat, findet man auch wieder zusammen" oder "Manchmal muss man aufstehen und gehen, damit der auf der anderen Seite der Wippe merkt, wie sehr er getragen wurde". Auf meine Frage, was mit seiner neuen Freundin ist, heißt es plötzlich "naja, Freundin?!"... Ich weiß einfach nicht, ob er nur mal die Lage checken will und sich alles offen halten will.
Wir hatten noch etwas Kontakt über Whatsapp und er ist sehr interessiert daran, zu erfahren, mit wem ich mich treffe. Ich lasse mich aber kaum drauf ein.
Ich bin skeptisch, ob das so das Wahre ist. Es fühlt sich ein wenig wie Futterneid an, oder als werfe ein Kind ein Spielzeug weg, weil es nicht mehr damit spielen wolle. Sobald ein anderes Kind das Spielzeug anfasst, will es es plötzlich sofort zurück. Davor habe ich Angst.
Ich weiß, dass ich schwach werden würde, wenn er mich zurück will... Was, wenn er mich küssen will? Wenn er mit mir schlafen will? Ich habe so eine Angst davor, dass er mich dann wieder fallen lässt und enttäuscht. Ich weiß, dass wir an einigen Punkten unterschiedlich sind, aber wir ergänzen uns gleichzeitig auch in vielen Belangen sehr! Wieso hält er sich die Türen offen? Oder sagt er das nur aus Selbstschutz? Ich hatte das Gefühl, schon ganz gut über ihn hinweg zu kommen, aber jetzt, wo er wieder schreibt, ist das anders. Ich halt mich wieder an einem Strohhalm fest, von dem ich gar nicht weiß, ob ich ihn wirklich will. Wir sind beide zu stur und haben zu große Angst, verletzt zu werden... Ich wäre bereit, ihn noch mal neu kennen zu lernen. Ohne Vorurteile einfach mal ein Date zu haben, was zu unternehmen und mal sehen, ob man sich neu füreinander entscheidet. Aber das geht nur ohne Nebenschauplätze und mit absoluter Ehrlichkeit... Habe aber einfach Angst, dass das nach hinten losgeht.
Wie soll ich mich Sonntag verhalten?
Danke für's Lesen, ich weiß, es ist viel...
