Er distanziert sich.. Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

Lässt sich meine Beziehung retten?
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Mäggi_Mindfreak
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Er distanziert sich.. Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

Beitrag von Mäggi_Mindfreak » So 4. Aug 2013, 20:43

Hallo zusammen,

seit knapp einem Jahr bin ich (22) mit meinem aktuellen Freund (23) "zusammen". In Anführungszeichen deshalb, weil wir nie dauerhaft eine Beziehung führten, sondern stellenweise aufgrund von den unsinnigsten Diskussionen und Streits immer wieder eine Trennung vornahmen und so verblieben, dass sich nicht groß etwas zwischen uns ändere, sondern wir einfach mal "gucken, ob es getrennt wieder besser läuft und wir dann wieder bereit sind, fest zusammen zu kommen". Klingt total bescheuert und im Nachhinein betrachtet war es das auch. Immer wieder gab mir mein Freund die Schuld an den Streits. Er verlangte sehr viel von mir, wollte Rücksicht, Verständnis und Dankbarkeit, während er jedoch meine Anliegen nicht ernst nahm, mir nichtmal wirklich zuhörte und schon gar nicht versuchte, sich in meine Lage zu versetzen. In der Öffentlichkeit hielten wir nie Händchen, ich bekam keinen Kuss, wir waren wie Freunde. Für mich war das alles kein Zeichen von Liebe. Ich verlange keine teuren Geschenke, mir reicht sein Lächeln und das Wissen, dass er zu mir steht. Da bei uns aber alles im "Geheimen" lief und unsere Freunde zwar Bescheid wussten, jedoch sonst niemand wirklich, fühlte ich mich nicht als Freundin eines stolzen Mannes, der eine tolle Frau an seiner Seite hatte und das zu schätzen wusste. Ich ließ ihm all diese Freiheiten, im Grunde war er für seine Kommilitoninnen etc. stets Single. Zwar betonte er, dass er denen von mir berichtete, jedoch konnte ich mir dessen nie sicher sein und misstraute ihm da auch ein wenig. Er hat allgemein kaum Freundinnen, mit denen er noch keine Beziehung hatte oder mindestens einmal knutschte. Mit all denen hat er noch immer Kontakt. Oftmals sogar während ich dabei bin. Da wird auf SMSen sofort geantwortet und gewartet, bis eine Antwort kommt. Ich wünschte mir so oft, dass dies auch bei mir so wäre. Ich versuchte oft, ihm all dies klar zu machen, dass ich mich da missverstanden und überflüssig fühle, dass er mir nie zeigte, dass er gerne bei mir ist, dass er froh ist, mich zu haben. Obwohl ich ihm Kuchen backte, ihn in Prüfungsphasen tagelang nicht zu Gesicht bekam und jeglichen Kontakt zu seinen Freundinnen duldete. Er jedoch verstand das nicht und sah sich immer im Recht.
Nachdem er sich nun vor ca. 3 Wochen einen wirklich dicken Schnitzer leistete und ich ihm dann unter Tränen all das sagte, was ich die letzten Monate angestaut hatte und alle Regeln der guten Beziehung missachtete, weil ich einfach die Schnauze voll hatte und so wahnsinnig enttäuscht war, da begann er zu verstehen. Er erkannte, dass er sich falsch verhalten hatte und mir nicht das gab, was ich für ihn tat und mich behandelte, wie ich es nicht verdient hatte. Und dass ich eigentlich eine Traumfrau bin, er das aber nie zu schätzen wusste sondern viel zu egoistisch war, so wie seine Ex zu ihm, weshalb er Schluss machte.
Daraufhin lies er mir die Wahl, ob ich weiterhin mit ihm zusammen sein wolle oder nicht. Im Falle einer Beziehung jedoch wirklich unter der Prämisse, auch alles öffentlich zu leben und unter der Bedingung, dass er sich wirklich den Hintern für mich aufreißt. Das war sogar sein Vorschlag. Ich entschied mich also dieses letzte mal, die 100% Beziehung einzugehen. Und siehe da, er bemühte sich. Er machte mir zum ersten Mal Frühstück und wir verbrachten ein Wochenende zusammen bei mir. Hatten Spaß am Leben, sahen uns jeden Tag und ich wurde zum ersten Mal bei jedem Treffen mit einem Kuss begrüßt und verabschiedet.

Nun fragte er mich, ob ich mit ihm gemeinsam für 4 Tage verreisen möchte. Zunächst war diese Fahrt für ihn seit Wochen als Selbstfindung geplant - ohne mich. Ich freute mich über sein Angebot und sagte zu. Und so starteten wir vergangenen Donnerstag in die Berge, um dort zu wandern und eine schöne Zeit zusammen zu verbringen, ehe er in 3 Wochen für ein Auslandssemester nach Frankreich geht. Am ersten Tag war er nach der Ankunft jedoch recht still und nachdenklich. Einen Tag vor unserer Abreise sagte er mir so nebenbei, dass er in dem Urlaub auch testen möchte, ob die Schmetterlinge zwischen uns zurückkommen. Er wünscht sich das seit Langem und sieht das irgendwie als Indiz, dass da Gefühle vorhanden sind. Das beschäftigte mich. Ich hatte Angst, dass das Knistern nicht wieder kommt, denn meiner Meinung nach lässt dies im Laufe der Beziehung nach und da wir uns ja bereits ein Jahr kannten, befürchtete ich, dass dies ausbleibt, wenn es schon bisher bei den romantischen Weinabenden unter dem Sternenhimmel nicht zurückkam. Ich verstand seine Andeutung so, dass er die Beziehung nur unter der Bedingung weiterführen möchte, wenn die Schmetterlinge zurückkehren. Demnach machte ich mir immensen Druck, um einen schönen Urlaub zu gestalten.
Als er dann so schweigsam neben mir auf dem Sofa lag und wir TV schauten, hatte ich Angst, dass er sich langweilt (TV schauen kann man auch zu Hause). Ich sprach es jedoch nicht an, deutete aber immer wieder an, dass er mir lachend besser gefällt und ob er nachdenke. Er bejahte das, redete aber nicht weiter. Wir fuhren gemeinsam zum Essen - er lud mich ein - und es war recht schön. Auf der Rückfahrt erzählte er mir dann unbedacht von dem Bergurlaub mit seiner Ex, mit der er direkt vor der Haustür den Berg auf dem Mountainbike runterradelte und ein Bach direkt an seinem Zimmer vorbeiführte und die Aussicht super war. Und in dem Moment schossen mir die Tränen in die Augen und ich bat ihn energisch, aufzuhören, von ihr zu erzählen. Es tat mir weh, zu erfahren, welche tollen Erlebnisse er mit ihr hatte und wie gelangweilt und kühl er heute wirkte. Ich hatte Angst, dass ich seine Erwartungen nicht erfüllen konnte, ich wollte ihm auch mit tollen Erlebnissen im Gedächtnis bleiben, so wie sie. Aber heute hatte ich das scheinbar nicht geschafft. Er entgegnete jedoch, dass er mir nur die Natur dort schildern wollte, nicht von seiner Ex berichten, da er nicht mehr an sie denken will, sie ihm nichts bedeutet und er sie verachtet. Und dass er heute einfach nur müde von der Fahrt war. Mir genügte die Antwort aber nicht, da ich immer im Hinterkopf hatte, seine Schmetterlinge wieder wecken zu müssen und ihn zu unterhalten, damit er sich nicht langweilt. Er verstand das wieder nicht und versuchte gar nicht, meine Gedanken zu verstehen sondern erwartete wieder, dass ich ihn hätte verstehen müssen..
Wir schliefen eine Nacht darüber und redeten nicht mehr über diesen Vorfall. Der nächste Tag verlief ganz okay, am Abend erwähnte er das gestrige Gespräch nur kurz und eher scherzhaft, ehe er mich in den Arm nahm und wir wieder Hand in Hand spazieren liefen. Auch der Nachmittag und Abend war super schön und ich hätte mir gewünscht, dass es so weiterging. Jedoch waren die letzten beiden Tage eher schweigsamer. Als er dann auch noch Sex bei einer der schönsten Kulissen ablehnte, die ich mir vorstellen konnte - Wasserfall mit Traumaussicht - wusste ich, dass irgendetwas nicht stimmen konnte. Das hätte er sonst nie getan. Ich wurde die restliche Wanderung sehr still und er fragte, was los ist. Als ich ihm schilderte, dass mir das Sorgen bereitet, meinte er, dass er einfach nur zu verschwitzt war und sein Knie wehtat und deshalb die Kulisse nebensächlich wäre, wenn er sich unwohl fühlen würde. Auf meine scherzhafte Frage, ob das also nicht mit meiner sinkenden Attraktivität zusammenhängt, antwortete er mit einem Lächeln "doch auch".. Gut, das war hoffentlich wirklich ein Scherz.
Jedenfalls kuschelten wir nicht mehr, hatten auch keinen Sex (was für uns echt ungewöhnlich ist, auch als ich nackt vor ihm umherlief) und es gab auch keinen Guten-Morgen-Kuss mehr. Erst heute, am letzten Tag näherte er sich mir sexuell wieder an, allerdings war davor von ihm seit 2 Tagen eben keine Spur von Zweisamkeit oder Zärtlichkeit von ihm vorhanden, sodass ich mich deshalb nicht zu Sex hinreißen lassen wollte, da käme ich mir sonst irgendwie benutzt vor.. Er verabschiedete mich heute auch nur mit einer Umarmung und einem "war schön mit dir". Wirklich überzeugend kam das aber nicht.

Ich weiß, dass ich möglicherweise überreagiert habe, als er so still war und ich wirklich, so wie er sagte, hätte verstehen oder wissen müssen, dass er von der Autofahrt einfach KO war. Aber genauso hätte er doch verstehen müssen, warum mich das so belastet, nach unserer Vorgeschichte, in der er nach jedem noch so kleinen Streit gleich an der Beziehung zweifelte, oder?

Ich habe nun Angst, dass mein emotionaler Ausbruch wieder alles kaputt gemacht hat (ich suche mal wieder die Schuld zunächst an mir, auch etwas, was er durch seine ständigen Schuldzuweisungen immer ganz geschickt einfädelt; diesmal meine ich jedoch, könnte er damit sogar Recht haben), was wir in der letzten Woche aufgebaut hatten. Er war zuvor so lieb und nett und zuvorkommend - ein richtiger Traummann, wie ausgewechselt. Und jetzt habe ich das Gefühl, dass er in die alten Muster verfällt, kühl wird, sich distanziert und womöglich wieder zweifelt. Da er bald nach Frankreich geht, sollte unsere Beziehung jedoch gefestigt werden.

Habt ihr denn einen Tipp, wie wir das schaffen könnten, bzw. ich? Findet ihr nicht auch, dass Schmetterlinge irgendwann einfach nicht mehr kommen? Oder habt ihr einen Tipp, wie das Knistern zurückkehrt? Denkt ihr, dass die Gefahr besteht, dass er wieder in sein altes Muster zurückfällt? Und falls ja, meint ihr es wäre sinnvoll, ihn darauf anzusprechen?

Da leider nicht mehr viel Zeit bleibt, kann ich auch nicht mehr groß ausprobieren oder zunächst Distanz schaffen, damit er "jagen" kann. Auch anderen Wege wie in dem Ebook beschrieben, sehe ich momentan skeptisch entgegen, da bei uns inzwischen einfach so viel passiert ist. Jedoch kann ich mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen und sein Verhalten vor unserem "Urlaub" war wirklich perfekt - so wie ich es von einem zukünftigen, dauerhaften Freund erwarte. Ich möchte deshalb unbedingt nochmal alles geben, möglicherweise tut uns die "Pause", in der er in Frankreich, wir aber trotzdem ein Paar sind, auch gut und ich kann wieder zu mir finden und bin nicht mehr so abhängig, dass ich mir über jede Kleinigkeit Gedanken mache, ihn verlieren zu können.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir von ähnlichen Erfahrungen oder Lösungen berichtet. :)

Ich danke euch schon jetzt vielmals und ganz herzlich für jede noch so kurze Antwort. :)
Beste Grüße,
Mäggi

offnkopf
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Re: Er distanziert sich.. Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

Beitrag von offnkopf » Di 6. Aug 2013, 15:10

Hallo.

ich bin ein Mann und mir macht, es zu schaffen, wenn meine Freundin jedes Wort, das ich sage auf die Waagschale legt und sich dann teilweise die witzigsten Dinge zusammenreimt daraus - obwohl ich das garnicht gesagt hab. Ich finde das belastend. Ich glaub das passt zu deiner Aussage, dass möglicherweise nach dem Frankreich Semester nicht mehr so abhängig bist.

Meiner Ansicht mach hat er dich gern, sonst hätte er sich nicht so ins Zeug gehauen für dich.

Meiner Ansicht nach gibts auch "perfekt" nicht. Perfekte Beziehungen gibts nur im Fernsehen. Das heißt auch nicht, dass man sich unglücklich machen soll in einer Beziehung.

Ist alles nur meine Meinung muss nicht stimmen. Im Endeffekt musst selber zufrieden damit sein, wast tust.

lg.

Comply
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Re: Er distanziert sich.. Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

Beitrag von Comply » So 8. Sep 2013, 20:50

Hi,

hm..ja..sooo ähnliche Erfahrungen kenne ich (leider) auch .. da soll einer die Männer verstehen^^..obwohls immer umgekehrt behauptet wird..
Nun ja..ich lebe seit gut 7 Jahren und nen paar zerquetschte Monate in einer (eigentl. glücklichen) Beziehung mit den alltäglichen Ups and Downs..
Zur Zeit beschäftigt es mich emotional sehr, dass mein Freund zur Zeit nicht unbedingt viel Interesse an mir zeigt (es kommt ab und zu sooo rüber, da er oft sehr "kühl" mir gegenüber wirkt, etwas zurückhaltend bzgl. Zärtlichkeiten..)
Kurzer Sachverhalt: Er hat nen 7 Jahre jüngeren Bruder, der seit gut einem Jahr ne Freundin hat (die den gleichen Vornamen trägt wie ich). Ich habe kein Problem mit ihr, eher mit dem Bruder, da ich immer das Gefühl habe, er vergleicht seine Freundin mit mir ("Meine **** hat dies und das..", wertet aber die Sachen meines Freundes und mir ab oder macht diese lächerlich). Anfangs war es sogar für ihn nen echtes Problem, an die Türe zu klopfen (Zimmer meines Freundes)..von dem her gesehen, sollte mich eigentlich gar nichts mehr wundern.. Also wenns um Feinfühligkeit oder Respekt geht, hat dieser "Vollpfosten" (sry aber es macht mich etwas rasend) :evil: echt 0 davon..
Zur Zeit ist mein Freund eher etwas knauserig mit Zärtlichkeiten, obwohl ich meinerseits eher als auf ihn zu gehe (allerdings wünsche ich mir das von ihm wieder was zurückkommt - meine jetzt nicht, dass er die ganze Zeit an meinen Lippen kleben muss, aber zumindest den Arm umlegen etc...schafft so ne gewisse Verbundenheit ) Und wenn die Freundin seines Bruders oder sein Bruder da ist, könnte man meinen wir wären gar nicht zusammen..- was mich dann manchmal schon etwas "trifft", da ich mir dann wie Luft für ihn vorkomme oder das 5. Rad am Wagen (macht keinen Unterschied)..Mich regt dieses Verhalten auf, da ich mir dann total überflüssig bzw. fehl am Platz vorkomme - und ich schwöre, es ist nicht gerade das Schönste der Gefühle..
Oder verstehe ich da was falsch?? Wie seht ihr das?? Freue mich auch auf Kommentaren von Männern..um es vllt besser nachvollziehen zu können..- Gegenstrategie???Was macht bzw. was würdet machen ihr in so einem Fall??
LG Comply

Comply
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Re: Er distanziert sich.. Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

Beitrag von Comply » So 8. Sep 2013, 21:11

Nur nen kleines Gedicht...

Ich lieb Dich!

Du sagst, Du liebst Tiere,
aber Du tötest und isst sie,

Du sagst, Du liebst die Natur,
aber Du beutest sie aus und zerstörst sie,

Weißt Du jetzt, warum ich Angst habe,
wenn Du sagst:

ICH LIEBE DICH!!?

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