Single sein - Neues von da draußen

[Broken_Tinkerbell]

Hallo da draußen!

Ich schreibe nun schon ein halbes Jahr in das Forum. Eigentlich in der Rubrick "Ex loslassen".

Mein komplettes Kontaktsperre Tagebuch von Tag Null - 6 Monate und den restlichen ganz realen Wahnsinn gibt es hier :

ex-loslassen-f14/mein-kontaktsperre-tag ... 10711.html


Mein Ex ist zwar immernoch hin und wieder präsent, aber ich habe ein neues Ziel vor Augen nämlich: Single sein und bleiben! Und bisher sind mir wirklich die wahnsinnigsten Dinge während meines halbjährlichen Single-Daseins passiert.

Ich möchte in diesem Thread einfach ein bisschen darüber berichten was mir als Single so passiert. Ich war nämlich noch nie einer (von Beziehung zu Beziehung..) Es ist also auch für mich eine neue, spannenden und manchmal in den Wahnsinn treibende Erfahrung die ich gern teilen möchte

Ich hoffe, das mir viele spannende Dinge passieren werden, denn dieser Thread soll allen da draußen (inkl. mir) Mut machen und vielleicht auch ein bisschen unterhaltsam sein.

Also dann, Single Ahoj!


Tinkerbell


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[moonshine]

Da freu ich mich auf spannende Single-Geschichten von dir

[neele31]

[Broken_Tinkerbell]

Ahoj!




Einsamkeit ist kacke


Allein sein als Single - völlig normal. Selbst bei den Nicht-Singles lässt es sich hin und wieder nicht vermeiden.

Aber einsam.. Das ist eine andere Nummer. Einsamkeit ist schrecklich. Im ersten Moment macht sie Angst, denn Einsamkeit ist ein Gefühl und keine Tatsache wie das Alleinsein. Dazu kommt, dass es ein ziemlich unangenehmes Gefühl werden kann.

Neulich fühlte ich mich einsam als ich allein in meinem Bett lag. Keiner da der mich drückt, keiner da der mich liebt.
Die Einsamkeit im Alleinsein ist nur eine Möglichkeit. Aber es gibt auch die Einsamkeit die ich empfinde, wenn ich unter Menschen bin. Selbst unter Menschen, die mich drücken und lieben.
Ist doch komisch, oder?

Einsamkeit scheint also kein Symptom des Alleinseins zu sein. Einsamkeit kommt von ganz tief drinnen. Es windet sich im Herzen, im Kopf, im Körper. Das Herz schmerzt mir, wenn ich einsam bin, der Kopf sagt mir, ich werde nicht geliebt, der Körper möchte gehalten werden.

Wenn ich einsam bin, denke ich an Menschen, die mir fehlen oder die mir ihre Liebe verwehrt haben z.B. mein Ex oder der Typ von dem ich dachte, es könnte eine neue Beziehung daraus werden.

Die Lösung des Problems mit der Einsamkeit scheint dann auf einmal ganz klar: Ich brauche nur die jeweilige Person um mich herum, dann bin ich nicht mehr einsam, oder?

Leider ist die Lösung nicht so einfach wie man im ersten Moment denkt.
Zum einen gibt es da nämlich das Problem, dass die Menschen nach denen man sich in der Einsamkeit sehnt, nicht einfach so zur Verfügung stehen wie eine Wärmflasche für die Seele, nein, das zentrale Problem ist doch eigentlich, dass es in der Einsamkeit gar nicht um andere Menschen geht, sondern grundsätzlich erst einmal um mich selbst.

Einsamkeit empfinde ich in den Momenten, in denen es mir nicht gelingt, mir so viel Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken, dass ich glaube, nur andere Menschen könnten diese Bedürfnisse stillen. Im ersten Momente mag es durchaus funktionieren wenn man sich in die Arme eines Menschen begibt, von denen man glaubt, sie halten allen Weltschmerz von einem fern. Aber die Realität ist eine andere, und die kommt im Schweinskalopp um die Ecke gerast. Denn zugegeben, auch in Beziehungen fühlte ich mich schon einsam.

Also, schauen wir der Realität in die angsteinflößenden Augen: Kein Mensch macht uns auf Dauer so glücklich, sodass wir die Einsamkeit aus unserem Wortschatz streichen könnten. Nein. Sorry, aber das ist eine Illusion! Niemand auf dieser Welt, kann die Einsamkeit besser und dauerhafter stillen, als man selbst.

Und wie macht man das?

Wie so oft gibt es auch hier nur eine richtige Antwort: Der Weg raus, ist der Weg rein.
Ich liebe diesen Satz einfach, denn er ist so wahr und nicht nur was die Einsamkeit betrifft.
Also nochmal: Der Weg raus aus der Einsamkeit, ist der Weg direkt volle Karacho in die Einsamkeit rein. Klingt super, hab ich voll Bock drauf..nicht...
Wer macht das schon gern.
Das ist wie Medizin: Schmeckt scheiße, will keiner, aber es ist das Einzige das hilft!


Es gibt also nur eine Möglichkeit die auf Dauer hilft:

Hinsetzen, Klappe halten, Schmerz fühlen, traurig sein und durchhalten.

Mit den schlimmen Gefühlen ist es nämlich so:
Sie kommen mit voller Wucht und gehen nicht mehr weg, weil sie nicht genügend Aufmerksamkeit bekommen. Aber auch ungeliebte Gefühle wollen geliebt werden! Klingt komisch, ist aber so!
Ich fahre zur Zeit ganz gut damit, mich mit diesen ungeliebten Gefühlen wie die Einsamkeit sorgfältig auseinander zu setzen.
Ich versuche genau hineinzuhören: Woher kommt das Gefühl, wie fühlt es sich an, in welchen Situationen/Tagen fühle ich es am häufigste, wodurch wird es ausgelöst, wann fühle ich es gar nicht, an wen denke ich wenn ich es fühle und warum denke ich gerade an diese Personen.. Für Fortgeschrittene Esoteriker unter uns: Wie sieht das Gefühl aus, welche Farbe hat es, wie schmeckt es, wie klingt es usw.
Es wie eine Detektivarbeit, man muss das Gefühl bis aufs Kleinste auseinander nehmen und versuchen zu verstehen, man muss ihm den Wind aus den Segeln nehmen, die böse Maske abreißen!
Wenn man das schafft, dann wird die Einsamkeit auf einmal ganz leicht, wie ein Ballon. Vielleicht schwebt der Ballon immer noch über mir, aber er ist schonmal nichtmehr gefüllt mit Ziegelsteinen und hängt mir im Nacken.



Tink.

[neele31]

Sehr schön gesagt Tink! Genau darüber hab ich gestern/hete auch gesprochen, mit meiner Großcousine vor allem, um die Sache mit allein vs einsam und einsam allein oder mit/trotz anderen...

Denn genau das ist ja eben der Unterschied...allein sein ist ein Zustand, so bald keine zweite Person anwesend ist bin ich erst mal allein. An sich nix schlechtes und oftmals auch saugut, manchmal will ich nämlich echt keinen Menschen da haben und ich meine wirklich NIEMANDEN außer mir selbst! Da will ich einfach nur meine Ruhe und das Alleinsein ist in dem Moment pure Erholung und quasi das Paradies auf Erden. Aber Einsamkeit, das ist ein ganz anderes Ding...wie Du es sehr schön beschrieben hast, einsam FÜHLT man sich! Da können die liebsten Menschen um einen sein und trotzdem fühlt man sich mal einsam, wenn man sich zum Beispiel grade unverstanden, ungeliebt oder nicht dazugehörig fühlt...einsam fühlen ist immer scheiße! Da ist kein Trost drin, nur Mist

Also, allein top!
Einsam flop!

LG

[Hoffro]

Hallo Tinkerbell,

ich arbeite gerade die gleichen Sachen auf, so wie du sie hier beschreibst. Gefühle zulassen, beobachten, beschreiben usw. Das ist nicht immer schön aber ich glaube inzwischen fest daran, dass es mich weiter bringt wenn ich es auf diese Weise verarbeite.

Ich sage mir dann, dass es sich für mich auszahlt wenn ich wieder jemanden gefunden habe, mit dem ich mich tief verbunden fühle. Dann weiß ich welche Fehler ich früher begangen habe und wie ich sie vermeide.

Ich glaube auch, dass dieses fiese Gefühl der Einsamkeit seinen Ursprung in meiner mangelnden Selbstliebe hatte. Man sollte sich selbst genug sein, dann und erst dann kann man sich auf jemand anderen einlassen.

Gruß Hoffro

[Philadelphia]

Hallo Tinkerbell,

wie geht es Dir inszwischen?

Gruss
Phila

[Jay-lo]

Hallo,
erst einmal: super geschrieben. Kompliment.
Und genau so ist es. Ich denke viele hier im Forum werden sich mit deinen Worten identifizieren können.
Vielen Dank für diesen schönen Beitrag. Der sagt viel aus.
LG

[Sonnenhorizont]

Hallo liebe Tink,
aufgrund deiner langen und intensiven Geschichte wirst du bestimmt viele Zuschriften bekommen. Auch ich möchte mich hier anschließen und dir sagen, dass ich all deine Posts vom Tagebuch der Kontaktsperre gelesen habe. Ich habe gelesen wie in einem Buch dass man nicht weglegen kann. Und wie viele hier kann auch ich nur bestätigen dass ich all diese Hoch- und Tiefphasen erlebt habe. Auch der Ausbruch in die Extreme hat mich sehr an mich selbst erinnert.
Im Gegensatz zu dir war ich jedoch meine ganzes Leben lang fast ausschließlich singel. Ich habe es bisher nie geschafft etwas länger aufrecht zu erhalten. Die Männer die mich haben wollten wollte ich nicht. Ich hatte mehrere leidenschaftliche Affären aber es war nichts von Beständigkeit. Gelitten habe ich auch oft weil meine Erwartungshaltung irgendwann eine andere war als die der Männer. Oft frage ich mich warum mir das immer so passiert. Ich glaube aber zu 90% dass ich genau unter den Männern leide die im Endeffekt genauso sind wie ich. Beziehungsangst und immer auf der Suche. Auf der Suche nach sich selbst.
Meine letzte "Beziehung" dauerte genau 2 Monate. Anfangs hing auch ich noch emotional an einem anderen Mann. Da hat er noch sehr gekämpft und wollte mich ständig bei sich haben. Ab dem Zeitpunkt ab dem ich bereit war alles für diesen Mann zu geben. Ab dem Zeitpunkt wo ich mich fallen lies ist er mir davon gelaufen. Es kam vor 6 Wochen zu einer erneuten Wiederannäherung aber auch die dauerte nur 4 Wochen. als es dann wieder intensiver wurde hat er sich wieder entfernt. Vielleicht flüchtet er sich wieder zu seiner EX...keine Ahnung, jedenfalls ist dieser Mann nicht glücklich mit sich selbst. Seine Aussagen decken sich mit denen von Markus...er müsse erst mit sich ins Reine kommen bla bla....
Ob es nochmal zu einer Wiederannäherung kommt weiß ich nicht. Aktuell herrscht Funkstille.
Und da wäre wir wieder beim Loslassen. Ich möchte hier nicht über mein Problem philosophieren, weil es ja dein Thread ist, ich möchte dir nur sagen, dass wir durch jede Begegnung mit einem Menschen auch viel über uns selbst lernen. Leider geht man durch viele schwarze Löcher...durch beschissene Zeiten und durch einen harten Kampf mit sich selbst. Aber genau daran wachsen wir. Du hast hier mit deinem Tagebuch sehr sehr viel erreicht. Zum einen für dich selbst und zum anderen auch für viele Mitleser und Leidensgenossen. Du bist eine starke und selbstbewusste Frau, die du auch schon immer warst!!! Denn sonst wärst du nicht hier wo du jetzt bist. Ich wünsche dir und allen anderen Leidensgenossen alles erdenklich Gute. Viel Kraft und Zuversicht für die nächste Zeit.
Es gibt immer einen Grund fürs Gehen und einen Grund fürs Bleiben. Für was wir uns jedoch entscheiden, liegt ganz allein an uns.
In diesem Sinne liebe Tink, lass es dir gut gehen und es wäre schön von dir zu lesen.
Fühl dich von unbekannt gedrückt
LG

[Broken_Tinkerbell]

Hallo da draußen!

Es ist tatsächlich schon eine ganze Weile her, dass ich einen Eintrag verfasst habe.

Mein Leben ist auf "volle Fahrt vorraus". Ich bin glücklich, mir geht es gut. Es gibt gerade keinen einzigen Mann in meinem Leben und das ist ein wunderbares Gefühl.

Nachdem ich endlich mit Markus abschließen konnte (für alle die noch nicht wissen wer Markus ist, die komplette Geschichte von Anfang bis Ende gibt es hier: ex-loslassen-f14/mein-kontaktsperre-tag ... ml#p158773) , hatte ich noch zwei weitere kleine Männergeschichten.

Ich denke, es brauchte einfach ein bisschen Zeit, bis ich mich vollkommen auf das Single-Sein einlassen konnte..
Aber von Anfang an:

Mann 1:
Wow, was für eine Nacht, als ich ihn kennen lernte! Wir trafen uns in einem Club, ich hatte ihn noch nie vorher gesehen. Wir kamen ins Gespräch und ich bildete mir ein, das etwas Magisches zwischen uns sein musste. Wir verhielten uns wie Kinder, lachten und alberten herum, und das obwohl wir uns gerade mal 10 Minuten kannten.
Wir schauten uns in die Augen und beschlossen beide, den Club zu verlassen.
Witzigerweise wohnen wir beide nur 50m von einander entfernt, darum mussten wir in die gleiche Richtung.
Ich ging mit zu ihm nach Hause, wir holten uns Alkohol und rannten raus auf die Straße, in einen Park. Es war schon fast 6 Uhr morgens. Wir rannten über die Wiese, stiegen über den Zaun zum Kinderspielplatz, kletterten auf das Piratenschiff das dort stand und küssten uns schließlich dort oben.
Es war so.... magisch... anziehend.. unglaublich.. Wir verabschiedeten uns, und er versprach mir, dass er mich am nächsten Tag auf der Arbeit besuchen würde.
Doch würde er sich melden??
Ich zweifelte zu diesem Zeitpunkt schon an (fast) allem was mir Männer in Clubs erzählten.
Und doch tatsächlich, am nächsten Tag kam er mich auf der Arbeit besuchen.
Damit hatte ich nicht gerechtet, doch scheinbar fand er den Abend auch toll.
Er gab mir seine Handynummer und sagte, ich solle mich noch am gleichen Abend melden, wir könnten doch zusammen essen.
Gesagt getan.
Wir unternahmen viel in dieser ersten Woche in der wir uns kannten.
Und dann kam der Cut.
Seine Ex meldete sich.
Seine Ex, von der er sagte, er wäre schon längst über sie hinweg.
Es war ok für mich, ich konnte sehr gut verstehen wie es ist noch an seinem Ex zu hängen.
Doch er wurde anders.
Er meldete sich kaum noch. Es ging ungefähr 3 Wochen so.
Dann hatte ich die Nase gestrichen voll. Nocheinmal würde ich mich nicht behandeln lassen wie jemand, den man abstellen kann und dann wieder abholen wenn den Herrschaften danach ist.
Also habe ich ihm meinen Standpunkt klar gemacht. Er ist ein wahrer Charmeur und er hat es noch ein/zwei mal geschafft mich um den Finger zu wickeln. Aber ich sagte mir, ich bin nicht 9 Monate durch die Scheiße gelaufen, um mir wieder jemanden zu angeln, der auch nicht weiß was er will.
Seit diesem Tag zeige ich ihm die kalte Schulter. Zu sehen, dass es ganz schön an seinem Ego kratzt, ist eine kleine Genugtuung. Aber er hätte mich auch haben können. Er hatte 3 mal die Chance. Und irgendwann ist der Tinkerbell-Zug eben abgefahren


Mann 2:
Ach wie schnell ich mich nur immer wieder verknalle.
Dieses mal lernte ich ihn in einer Bar kennen. Auf den ersten Blick ist er mir gar nicht richtig aufgefallen. Doch auch er legte sich mächtig ins Zeug. Und was soll ich sagen, ein attraktiver Mann mit interessiertem Verhalten macht schon Einiges her.
Er hat mich regelrecht umgarnt, war wirklich nett, aber nicht aufdringlich. Das gefiel mir und wir tauschten unsere Nummern aus.
Er schrieb jeden Tag! Ich antwortete nie sofort. Manchmal hatte ich keine Zeit und manchmal hatte ich auch keine Lust.
Er ließ dennoch nicht locker.
Nach 3 Wochen trafen wir uns wieder. Zuerst war es ein schöner Abend. Ich merkte, dass ich mich doch ein wenig in ihn verknallt hatte, und die Tatsache, dass er von sich aus den Kontakt suchte, gab mir das Gefühl, dass ich mich vielleicht wirklich darauf einlassen konnte. Witzigerweise merkte ich aber in den Tagen zuvor, dass er sich immer weniger meldete, seit ich mir tatsächlich mehr Gedanken über ihn gemacht habe. So als hätte er es gemerkt und einen Rückzieher gemacht.
Noch während unserem Treffen erzählte er mir, dass er eine andere kennen gelernt hat. Damit war die Sache auch für mich erledigt.
Ich habe ihn einige Tage später wieder auf einer Party getroffen, mit einer anderen Frau (aber nicht diejenige, von der er gesprochen hat, sondern eine Neue)... Naja, was soll ich sagen... So jemanden der jede Woche eine neue Herzensdame hat, brauche ich nicht.

Tja, und seitdem bin ich Männerfrei.
Es interessiert mich mittlerweile nicht einmal mehr, ob ich in meinem Leben jemals noch mal jemanden kennen lerne. Es ist gerade gut so wie es ist.
Ich habe nichtmal mehr das bedürfnis mit jemandem vor dem Fernseher zu liegen und zu kuscheln, knutschen etc.
Aber hey, das ist ein super Gefühl.
Nichts zu vermissen ist toll!



Für alle da draußen, ich wünsche euch ein besonderes, spannendes, heilendes neues Jahr.
Möge uns das Jahr, mit allen Höhen und Tiefen, viel lehren. Das wir starke Persönlichkeiten werden und auch in schwierigen Zeiten wissen, wie wir den Kopf aus der Scheiße ziehen. Es geht immer weiter, und hinter den Wolken scheint immer die Sonne!


Tink.



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