ich bin seit Monaten stille Mitleserin in diesem Forum, da ich einige Monate nach der Trennung brauchte, um überhaupt wieder Boden unter den Füßen zu fassen. Nach ca. 6 Monaten Trennung und von meiner Seite strikter Kontaktsperre nimmt mein Ex immer wieder Kontakt zu mir auf. Eigentlich begann das schon nach 3 Monaten, wobei ich den ersten Kontaktversuch abschmetterte. Damals hat er schon andeuten lassen, dass er mich vermisst. Er meinte, wann immer ich bereit dazu wäre, er würde sich freuen, wenn wir "sowas wie eine Freundschaft" wieder aufbauen könnten. Erst dachte ich, ok, dann treffen wir uns, hatte aber vor einem Treffen zu große Angst, also sagte ich das alles ab. Zu Weihnachten kam jetzt ein SMS, dass mit Liebe XY anfing, in dem er mir 'von ganzem Herzen' alles mögliche wünscht, er sich freut, wenn wir uns im neuen Jahr mal treffen und mit "alles liebe" abschließt. Die SMS schreit rein oberflächlich danach, dass er mich vermisst und zurück will.
Das klingt ja rein oberflächlich alles gut nache inem Comeback, aber ich brauche trotzdem euren Rat, ob das überhaupt eine gute Idee ist.
Es gibt nun ein paar Dinge, die mich unsicher machen, ob es eine gute Idee ist, den Kontakt wieder aufzunehmen. Vielleicht kann mir der ein oder andere von euch, einen Ratschlag oder eine Antwort geben. Jeder Comment ist wertvoll für mich. Danke dafür schonmal.
Hier noch eine Ladung Infos zu uns - waren 7-8 Jahre zusammen, kennengelernt während des gemeinsamen Studiums und sind erst spät zusammen gezogen. In der Beziehung war ich der eher dominante Part, er der, der sich eher "bemuttern" ließ. Sehr oft führte das aber zu Konflikten, weil er sich mAn sehr oft kindisch aufgeführt hat. Zusätzlich war er der unerfahrenere, d.h. keine Beziehungen vorher und 3 Jahre jünger als ich. Was in Ordnung war, wenn er es nicht manchmal zu weit getrieben hätte. Dies kehrte sich aber als er einen Job hatte um. Plötzlich "ließ er sich nichts mehr gefallen" vermutlich auch ermutigt von seinem "besten Freund", der 7 Jahre älter als er und ein ziemlicher Prolet ist. Ich entzog ihm immer mehr meine fürsorgliche Art, weigerte mich für ihn zu kochen, weil er sich fortan nur mehr beschwerte, war ziemlich hart zu ihm, wenn er mal wieder zornig wurde und mit dem Fuß aufstapfte und lebte mein Leben, ging mit anderen weg am Wochenende und ließ ihn mit seinen Computerspielen allein zu Haus und kümmerte mich eigentlich gar nicht mehr um ihn, weil er mir mir seiner "neuen Art" wirklich auf die Nerven ging. Wenn ich das so erzähle, fällt mir fast kein Grund ein, warum ich ihn zurück haben wollte, denn da gab es schon so einiges, das mich gestört hat.
Allerdings hatte er auch sehr, sehr gute Seiten. Ich fühlte mich bei ihm zum ersten Mal in meinem Leben (war die 3. Beziehung) "angekommen" und wohl, ich konnte ihm 100% vertrauen, was mir unheimlich wichtig ist, er schenkte mir unglaublich viel Aufmerksamkeit und selbst nach 7 Jahren konnte er mich noch mit Kleinigkeiten überraschen, wie zB einer Rose auf meinem Bett zu Valentinstag. Ich liebte es, mit ihm einzuschlafen und aufzuwachen, stundenlang auf ihm zu schlafen auf der Couch während er Filme schaute und wir hatten uns trotz allem immer was zu sagen. Es wurde nie langweilig. Er war mein bester Freund, denn ich konnte ihm wirklich alles erzählen und er war immer, wirklich IMMER für mich da. Unternehmungen gab es jedoch nicht viele, weil er meistens gerne an uns gespart hat. Das sieh dann so aus, dass er lieber eine dicke teure Uhr kaufte, als mit mir spontan irgendwohin zu reisen. Das hat sich allerdings mit dem Job gebessert und als ich es ein paar Mal anmerkte und bekritelte. Aber wir haben in vielen Punkten gut zusammengepasst, mir gefiel, dass er nicht ständig mit Kumpels wegging und er hat nie einer anderen Frau nachgesehen (jede Frau merkt sowas, auch wenn sie das nicht zugibt). Er gab mir das Gefühl, die einzige für ihn zu sein, seine Königin zu sein.
Allerdings änderte sich das, wie gesagt, plötzlich, er vertraute sich seiner dominanten Mutter an (fortan war ich für sie nicht mehr erwünscht) und sein bester Freund und sie im Gespannt haben ihn erfolgreich aus seiner "Abhängigkeit zu mir" wie sie mal sagte, gerettet.
Die Trennung war für mich - und ich glaube auch für ihn - der Horror. Wir haben uns wirklich geliebt, es ging am Tag des Auszugs und den Tag davor als er den Asuzug beschloss, ständig hin und her und wir haben noch Tage danach telefoniert und nicht gewusst, ob es die richtige Entscheidung war. Es fielen Sätze wie - vielleicht in ein paar Monaten, können wir wieder auf Augenhöhe gegenüberstehen und völlig neu beginnen, wobei ich der Meinung war, dass wir ohne Aufarbeitung GAR NICHTS beginnen werden können. Er wollte noch ein paar Möbel da lassen, als er dann aber eine Woche nach der Trennung anmerkte, ich solle nicht traurig sein, wenn er bald eine Neue hätte, hab ich ihn aus der Wohnung geworfen und den Kontakt komplett abgebrochen. 1-2 Monate später meinte er, er hätte nach 3 Wochen intensiver Reflexion mit der Sache "gut abgeschlossen" und hätte jemand Neues an seiner Seite. Daraufhin war ich erst für 2-3 Std am Boden zerstört, danach ging es mir aber unglaublich erleichtert und gut, da ich nicht mehr auf ein Comeback hoffen musste. Ich wünschte ihm viel Glück. Nach einem weiteren Monat kam wieder eine SMS - er denke an die gute Zeit zurück und vermisse die Katzen. Er hat sogar angerufen, was extrem peinlich war, da ich seine Nummer bereits gelöscht hatte & ihn nicht sofort erkannt habe. Er meinte, er hätte mir verziehen und hätte gerne einen guten Kontakt zu mir, fände es schade, dass "alle anderen" einen guten Kontakt zu ihren Ex-Freundinnen hätten, wobei ich das sofort in Frage stellte und ein paar Bspe nannte, wo das nicht so sei (er kennt nur einen einzigen, bei dem das so war). Auf meine Frage, was er mir verziehen hätte, meinte er wütend, dass ich ihn ja jahrelang geistig und seelisch mißhandelt hätte und verbald kleingehalten hätte. Habe danach aufgelegt und ihm vorher den Tipp gegeben, falls er das wirklich denke, solle auch er meine Nummer löschen. Er rief wieder an und anstatt sich zu entschuldigen meinte er nur, er will as Gespräch jetzt so stehen lassen und wenn ich irgendwann soweit sei, würde er sich freuen, was von mir zu hören. Habe nach ca. 1 Monat versucht, Kontakt aufzunehmen, in einem Moment der Schwäche, der Termin für ein Treffen stand schon fest. Allerdings gab er mir das Gefühl, ihm nachzulaufen, weil er immer nur knapp geantwortet hat und sich manchmal 1-2 Tage für eine Antwort Zeit gelassen hat. Also habe ich das Treffen abgesagt, mir sei was dazwischen gekommen und vor Ende Jan wird das bei mir ohnehin nichts. Naja, und jetzt kam diese sentimentale SMS von ihm.
Am liebsten würde ich ihn fragen, was er eigentlich von mir will.
Und ich möchte von euch wissen, sofern das anhand dieser Informationen möglich ist, da sie natürlich nicht zu 100% alles widerspiegeln, was passiert ist und nur einen kurzen Einblick in diese komplexe Beziehungsdynamik geben, ob es denn eine gute Idee ist, das überhaupt wieder zu beginnen?
Ich bin hin und her gerissen. Die Beziehung hat meiner Meinung nach davon gelebt, dass er mich eigentlich mehr liebte, als ich ihn. Was für mich eine Schutzfunktion war (die nach hinten los ging, da er so jung war, dass ich nicht miteinkalkulierte, dass er sich noch so starkt verändern würde bzw. dass er eine gestörte Familie und eien sehr schwierige Kindheit hatte), da ich nicht wieder enttäuscht werden wollte. Mir ist auch klar, dass aus seinen Taten und Worten ein Mensch spricht, der beeinflussbar ist, der vielleicht noch nicht ganz zu sich gefunden hat, der mich vielleicht noch sehr liebt, aber nicht weiß, wie er sich ausdrücken soll. Das war auch immer der Punkt, an dem mir Familie und Freunde immer wieder gesagt haben, dass er nichts für mich ist - man merke, dass ich auf einer komplett anderen Entwicklungsstufe stehe als er. Aber ich emfpand das eben nicht immer so. Nur in gewissen Konflikten - und ja, da war ich ihm eben überlegen, kein Wunder, bei uns daheim wurden Konflikte immer ausgetragen und beendet und sie gingen immer gut aus. Jeder spricht noch mit jedem. Aber bei ihm wurden Konflikte unterdrückt. Es gibt eine "Hackordnung" an die man sich zu halten habe. Eigentlich tut er mir auch aufgrund seiner Familienvergangenheit leid. Und trotzdem - ich liebe ihn noch immer ........
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Ich fühle mich zu ihm hingezogen, obwohl er all das gesagt und getan hat. Er ist etwas ganz besonderes für mich. Aber ich bin mir dessen bewusst, dass es den, den ich mal liebte, vielleicht gar nicht mehr gibt.
Jedenfalls gibt es derzeit eigentlich niemandem in meinem Umfeld, mit dem ich mich nach so langer Zeit eigentlich noch traue, all das zu besprechen. Die meisten versuchen mir einzureden, dass er nicht gut genug, nicht erwachsen genug und viel zu beeinflussbar ist/war. Wobei das mit der Beeinflussung erst zum Schluß auftauchte, als er es zuließ. Er war eigentlich nie so..........wow, das ist echt hart.
Was andere Männer betrifft - es gäbe genug Gelgenheiten & Angebote, aber es reizt mich nichts und niemand. Im Gegenteil, sobald einer anfängt, mir SMS zu schreiben oder anzurufen, nervt mich das unheimlich. Ich bin eben grad gefangen in diesem hin und her und deshalb nicht offen für was Neues.
Insgesamt sind es nun folgende Fragen, die ich mir andauernd stelle
a) Vermisst er mich wirklich oder will er tatsächlich nur "sowas wie eine Freundschaft" - und wenn ja, wozu? Ok, ich weiß, er ist sehr harmoniesüchtig und angepasst, aber wozu eine Freundschaft mit der Ex?
b) Sollte er mich wirklich vermissen und ein Comeback wollen - soll ich das überhaupt wollen? Waren nicht genug Gründe da, wenn nicht zuvor, dann zumindest nach der Trennung, die ein Comeback unmöglich machen?
c) Kann man mit einem Ex eine Beziehung wieder eingehen, der nach so kurzer Zeit eine Neue hatte? Hängt einem da nicht immer das Gefühl nach, er könnte es wieder tun? Ist Vertrauen da noch möglich? Würde ich ihm nicht Vorwürfe machen?
d) Ist ein Mensch, der sich so von Mutter und bestem Freund beeinflussen lässt jemals als erwachsen und reif genug einzustufen (er ist immerhin 28) als dass ich mit ihm etwas ernstes in Erwägung ziehen sollte?
e) Ist ein Mensch, dessen Vater ihn als Kind geschlagen hat, dessen Mutter sich scheiden ließ und die Kinder sehr dominant im Griff hat und seit jeher über die Beziehungen ihrer Kinder bestimmt hat (habe es in den 7 Jahren 2 Mal erlebt, dass ein Freund/in aus dem Haus verwiesen und nicht mehr "erwünscht" war, wegen Lapalien...), überhaupt normal genug für jemand wie mich?? Ich meine, wäre es bei so einem Hintergrund nicht ein Wunder, wenn er aus der Sache heil herauskommen würde? In dem Haus habe ich Dinge mitbekommen, die wären bei uns unmöglich gewesen. Dann wiederum waren deren Mittagessen aber immer umso ruhiger und harmanischer, da wurde bei uns schon eher was am Mittagstisch heftig diskutiert (dann war aber auch wieder gut). Ist es überheblich von mir zu denken, dass ich eher aus einer "heilen" Welt komme, als er? Sind wir nicht alle irgendwo gestört? Denn, was ist schon "normal"?
f) Wie bringt man es fertig, 7 oder 8 Jahre so zu verarbeiten, dass man nicht mehr täglich an den anderen denkt und endlich - wirklich - frei ist? Kann man sich das Denken an den anderen "abgewöhnen"? Habt ihr Tipps?
g) zu guter Letzt: was ist das - Liebe??? Ab wann ist es Liebe? Und kann man echte Liebe je "ausschalten"? Ich dachte wirklich, er wäre die Liebe meines Lebens und wir würden für immer zusammen sein, und ich war mir seiner Fehler bewusst und er kannte meine Fehler - trotzdem hat es nicht mehr geklappt, wieso?
h) Ich glaube, dass ich eine sehr lange Zeit alleine sein werde. Und es ist ok. Bevor ich irgendeinen Zweitklassigen ranlasse, warte ich lieber bis ich sterbe auf den richtigen. Ich denke, dass es viele gibt, die mit der "zweiten Wahl" zusammen sind, nur um nicht alleine zu sein. Wer von euch ist so jemand? Ehrlich jetzt!
i) ok, Frage H ging zu weit. Bin trotzdem froh, ein paar Antworten von euch zu bekommen. Danke.
LG und frohe Weihnachten euch allen