Trennung nach 32 Jahren

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leachim
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Trennung nach 32 Jahren

Beitrag von leachim » Fr 9. Dez 2016, 13:37

Hallo,
nun hat es auch mich/uns erwischt und ich bin froh erste Infos hier zu bekommen.
Meine Frau (49) und Ich (48) sind seit 32 Jahren zusammen und hatten Mitte diesen Jahres Silberhochzeit.
Wir haben eine Tochter 17 Jahre.
Finanziell geht es uns gut, haben ein Haus und eine Mietwohnung.
Wie man sich vorstellen kann, gab es in den 32 Jahren immer mal Höhen und Tiefen (ganz normal).
Seit einigen Jahren hat meine Frau ein Problem mit dem älter werden und hat Mitte letzten Jahres damit begonnen
mehr und mehr sich jugendlicher zu geben obwohl sie es gar nicht nötig hat.
Anfang letzten Jahres hatte Sie begonnen einen Motorradführerschein zu machen (ich bin leidenschaftlicher Motorrad Fahrer),
was aber schief gegangen ist ind der Form, dass Sie einen Unfall während der Fahrstunde hatte, darauf hin hat Sie den Führerschein abgebrochen, was auch für mich ok ist.
Der Unfall zog eine OP nach sich. Bei meinem ersten Besuch im KH nach der OP wurde ich mit einer unglaublichen Ablehnung von Ihr empfangen. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus ging alles zunächst seinen gewohnten Gang.
Ende 2015 hatten wir dann eine "Krise" wobei sie mir sagte, dass Sie nichts mehr für mich empfindet und Sie Zeit brauche um sich darüber klar zu werden.
Diese Phase hielt dann ca.vier Wochen und wir machten eine Wochenendurlaub in einem Wellness Hotel.
Danach war es zwar nicht ganz so wie zuvor aber doch recht schön.
Die körperliche Nähe war stärker als je zuvor, von beiden gewollt.
In diesem Sommer wurde meine Frau dann überfallen und hatte mehrere Brüche im Becken Bereich.
Wir konnten unseren geplanten Sommerurlaub, mit Freunden, nicht antreten und sagten uns, dass wir, wenn alles überstanden ist, nur wir zwei den Urlaub nach holen wollen, gesagt, getan.
Wir waren Ende November, Anfang Dezember für zwei Wochen auf den Kapverd.Inseln.
Die ersten beiden Tage waren auch normal. Am dritten Tag sagte Sie mir dann, dass Sie so nicht mehr weiter machen kann.
Wir sind uns dann im Urlaub, soweit es ging, aus dem Weg gegangen.
Für mich war es die Hölle.
Nach einigen Gespächen im Urlaub habe ich mich dazu entschlossen aus unserem Haus aus zu ziehen.
Ich habe mich noch aus dem Urlaub heraus um eine Unterkunft bemüht.
Drei Tage nach der Rückkehr aus dem Urlaub bin ich dann ausgezogen und zur Familie meiner Schwester gezogen.
Wie viele hier bin ich völlig verzweifelt und lebe garade in den schon mehrfach angesprochenen Gefühlsschwankungen.
Für mich deutet alles auf eine Midlifecrisis meiner Frau hin.
Sie hat mir gesagt, das es keinen anderen Mann gibt aber so wie sie redet, kann das nicht mehr lange dauern.
Jetzt hoffe ich wie alle hier, dass ich meine Frau zurückgewinnen kann.

Das ist zunächst mal meine Geschichte.
Zuletzt geändert von leachim am Fr 9. Dez 2016, 21:32, insgesamt 1-mal geändert.

leachim
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Re: Trennung nach 32 Jahren

Beitrag von leachim » Fr 9. Dez 2016, 21:29

Ich war heute Abend mit meiner Tochter auf dem Weihnachtsmarkt und sollte/wollte Sie dann nach Hause bringen.
Meine Tochter sagte, komm doch mit rein, ich sagte nein, weil ich meiner Frau natürlich nicht begegnen wollte aber
meine Tachter sagte dann, das meine Frau heute nach Bremen (ca. 250 Km von zu Hause entfernt) gefahren ist um dort eine Nacht zu bleiben.
Ich denke das Sie sich nun ein Abenteuer sucht, das macht mich völlig fertig.

Auch bräuchte ich mal Tips, wie ich mich zu den Feiertagen verhalten soll?
Wir haben Weihnachten immer mit meinen Schwiegereltern verbracht um unsere Tochter nicht noch mehr leiden zu lassen wollten wird das dieses Jahr genau so machen, ist das gut oder doch lieber lassen?

leachim
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Re: Trennung nach 32 Jahren

Beitrag von leachim » Di 13. Dez 2016, 22:25

Mein Frau "tobt" sich im Moment aus, kümmert sich um fast nichts mehr, auch vernachlässigt sie unsere Tochter, sodass ich versuche alles mögliche aus der "Ferne" zu organisieren.
Ist das Normal?
Würde mich über eine Resonaz freuen.
Danke

leachim
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Re: Trennung nach 32 Jahren

Beitrag von leachim » Sa 17. Dez 2016, 08:43

Hallo Simple things,

vielen Dank für die klaren Worte.
Was ich mich frage ist, warum meine Frau dieses "austoben" nicht schon gemacht hat als ich noch zu Hause gewohnt habe,
ich habe ihr nie verboten raus zu gehen.
Womit ich natürlich das größte Problem habe ist, dass meine Frau sich mit einem anderen Mann einlässt, auf der anderen Seite habe ich auch die Gedanken mich mal mit anderen Frauen zu treffen oder mehr.
Ich möchte hier keine Tips zum fremdgehen oder betrügen aber wie geht man damit um?

LG Leachim

Sonnenblume10
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Re: Trennung nach 32 Jahren

Beitrag von Sonnenblume10 » Mo 19. Dez 2016, 12:19

Gemach, lieber Leachim!
Nur weil sie jetzt ihre sog. "Freiheit" auslebt, heißt das doch nicht, dass sie sich mit einem anderen Kerl ins Bett legt.
Ich glaube, Du kennst die Frauen schlecht! Sie können einen drauf machen, weg fahren, sich amüsieren, ohne dass sie dazu einen Mann brauchen. Im Gegenteil, ein Kerl an der Seite ist da oft hinderlich und ein schönes Leben hat man nicht nur mit einem Mann.

ich verstehe ihren Freiheitsdrang durchaus. Sie hat Nachholbedarf, weil sie zu früh in eine feste Beziehung geraten ist. Ihre Gefühle zu Dir empfindet sie als erloschen, weil sie sich gerade selbst massiv in Frage stellt.
Was will ich? Wer will ich in Zukunft sein? War das jetzt alles? Wie stelle ich mir mein künftiges Leben vor?
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass sie diese Fragen für sich beantworten kann. Aber sie sucht. Und ein Weg dazu ist, das bisherige in Frage zu stellen und es endlich mal allein zu versuchen.

Ob sie zurück kommt oder nicht, kann Dir ja keiner beantworten. Aber es wird wohl schon seine Zeit dauern, bis sie eine Orientierung gefunden hat. Ich schätze es so ein, dass sie jetzt einfach mal Dinge ausprobiert, die sie bisher nicht getan hat. Mal allein wo hin fährt oder Freunde besucht.

Ich beobachte das bei Frauen um die 50 immer wieder. Sie drehen oft nochmals auf, sie gehen aus, sie treffen sich mit Freundinnen und machen vielleicht Pläne für gemeinsame Ausflüge.Sie sind unternehmungslustig und neugierig und wollen sich amüsieren.
Und die Männer? Sitzen lieber daheim und begegnen der neuen Situation mit Argwohn. Da muss doch ein Kerl dahinter stecken!
Tatsächlich? Das ist oft falsch gedacht, aber Männer in diesem Alter sind oft schon ziemlich im Ruhemodus. Sie wollen das Gewohnte weiter leben und fangen an, ihre Ehefrauen zu langweilen. Wenn die dann in einer anderen Phase ihres Lebens steht, wird es oft schwierig, weil Mann seine gewohnte Ruhe in Frage gestellt sieht.
Da hilft dann nur, die Frau ziehen zu lassen. Deine Frau will sich gerade frei schwimmen. Ich kann das sogar verstehen. Also lass ihr die Zeit. Vielleicht erkennt sie irgendwann, dass es sooo schlecht mit Dir auch nicht war.

Sonnenblume

leachim
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Re: Trennung nach 32 Jahren

Beitrag von leachim » Di 20. Dez 2016, 23:30

Vielen Dank Sonnenblume.

Bedingt durch die Feiertage und unser Kind hatte ich Kontakt (Whatsapp) zu meiner Frau.
Die Frage ob wir Heiligabend zusammen verbringen wollen, wurde mit ja beantwortet.
Als ich meine Frau gefragt habe, wie ich ihr begenen soll, kam auch jetzt die Antwort wie bei vielen,
als Freund, nicht als Ehemann.
Ich habe ihr geschrieben, dass ich keine Freund sein will.
Sie meinte: Sie fände es schön, wenn wir uns auf freundschaftlicher Ebene begenen können.
Ich sagte: ich nicht.
Sie: Hm,schade
Kontakt beendet.
Was nun ?

Güße
Leachim

leachim
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Re: Trennung nach 32 Jahren

Beitrag von leachim » Mi 4. Jan 2017, 19:03

War alles sehr ungwohnt.
In meinem Fall war es so, dass mir nicht das fehlen meiner Frau zu schaffen gemacht hat, vielmehr
die Erinnerungen an die Vergangenheit zu solchen Anläßen.

Inzwischen habe ich mich aber ganz gut gefangen und habe mir Gedanken gemacht, hatte Urlaub und quasi 24 Stunden Zeit.
Ich denke, dass ich meine Frau gar nicht zrück haben möchte.
Die zwangsläufige Trennung und die damit verbundene neue Freiheit tun mir sehr gut.
Zudem musste ich feststeellen, das andere Mütter auch hübsche Töchter haben.
In all den Jahre hatte ich Scheuklappen auf, muste ich jetzt feststellen.
Ich kann es selbst kaum glauben was für einen Sinneswandel ich dahingehend vollzogen habe.
Die anfänglichen Schmerzen lassen jeden Tag mehr und mehr nach.
Mir scheint immer mehr klar zu werden, dass auch hier meine Freunde recht behalten haben.
Alle haben mir gesagt, dass sie es nicht verstehen könnten, wenn ich meine Frau zurückgewinnen will, nachdem was
sie mir "angetan" hat.
Natürlich ist das Ganze noch nicht ausgestanden und ich merke schon, dass in bestimmten Situationen der Schmerz wieder
aufkeimt aber ich durchlebe ihn und das hilft.
Dennoch bin ich selbst gespannt was für Überraschungen noch kommen.

Rainer
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Re: Trennung nach 32 Jahren

Beitrag von Rainer » Do 5. Jan 2017, 19:06

Ich bin nun seit 4 Jahren geschieden und seit knapp 3,5 Jahren in einer neuen Beziehung.
Aber was mich heute noch am meisten in Rage bringt, ist bie Blödheit meinerseits.

@ leachim,
Du bist auf einem guten Weg.

LG.
Rainer

leachim
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Re: Trennung nach 32 Jahren

Beitrag von leachim » Fr 13. Jan 2017, 12:26

Hallo Rainer,

ich hoffe, dass ich auf dem richtigen Weg bin, zumidest geht es mir damit im Moment richtig gut.
Die Zeit wird es zeigen.

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