Ich möchte mich hierauf
beziehungsprobleme-f12/leidiges-thema-b ... ml#p157789
antworten. Es gehört aber in mein Thema.
Mir ergeht es ähnlich, auf Borderlinestörung wäre ich nie gekommen, da ich bisher die "Schuld" immer bei mir gesucht hatte. Evtl. war das schon die emotionale Abhängigkeitsspirale.
Ich hatte zuerst eine Affäre mit ihr, doch sie wollte immer eine feste Bindung. Wir haben viel durchgemacht. Meine tote Partnerschafts-Beziehung, meinen Auszug und mein Stehen zu ihr, begleitete sie mit Bravour, nahm all den Ärger auf sich. In dem Moment, wo ich dann auch zu ihr stand, kippte das System und sie machte sich auf den Weg, frei zu sein. Nach einem schönen Sommer wurde mir Montagsmorgens nach dem letzten Gutenmorgen-Sex die Trennung offenbart.
Für sie wäre es nicht stimmig.
Interessanterweise konnte sie sofort auf Kumpel umsteigen, was ich nicht schaffte. Dennoch wollte sie nach vier Wochen Distanz von mir wissen, ob ich schon eine andere Frau geküßt hätte. Ich verstand diese Frage nicht, hatte aber sofort Hoffnung und "beichtete" einen Kuss, worüber sie mir schrieb, dass sie dies sehr traurig machte. Sie würde immer zwei Jahre brauchen, bis sie sich auf einen neuen Mann einlassen könne.
Ich landete im Depriloch, wo ich lange blieb. Immer, wenn ich mich erholt hatte, war sie wieder da, wollte wissen, wie es mir erging. Fing wieder mit mir an, weil ich immer diese ständige Hoffnung habe, dass es doch wieder wird. Richtig zu mir gestanden hat sie nie. Immer hatte ich etwas, das fehlte. Auch sollte ich immer erst dies und jenes ändern, aber dann meinte sie auch, dann wäre ich ja nicht mehr ich. Sie sprach nie von Mitbeitrag zur Gemeinsamkeit. Dennoch kam ich nicht von ihr los.
Seither tingeln wir hin und her. Sie will, dass ich ihr guter Freund bleibe, will mich in ihrem Leben haben, wie sie es nennt, liebt mich, aber Liebe reiche nicht usw. Für mich war Liebe immer DER Faktor überhaupt und Gut Freund kann ich nicht, weil mir meine Gefühle zu ihr immer wieder die Zärtlichkeit dazutun, die sie dann als Last oder zu viel Druck empfindet. Wenn sie wieder Luft braucht, akzeptiere ich, was soll ich auch anderes tun, maulen bringt ja eh nichts, und distanziere mich.
Mein Therapeut empfahl mir, mit ihr doch wenigstens dieses On Off zu statuieren: Beide Single, mit dem Wunsch einer Affäre. Sie schlug den Deal für eine Woche ein, jetzt spricht sie wieder davon, für sie stehe ja dann wieder eine Entscheidung an. Und ich dachte, mit "Single plus Affäre" kommt endlich mal Ruhe, geht sie wieder Off, braucht wieder Zeit und Luft und das nach nur einer Woche heftigster und schönster Zärtlichkeit und Leichtigkeit. Aussenstehende sprechen immer davon, dass wir ein Paar seien, wenn ich sage, dass wir getrennt sind, glauben sie es nicht.
Da ich mich als Teil des Ganzen sehe, versuchte ich zuerst immer MEINEN Schadteil am Scheitern zu finden, konnte natürlich oft auch fündig werden, da ich sie ja wollte und mich nicht genügend um Entlastung und Abwechslung bemühte.
Beim Lesen dieser Story hier und der Antwort von Mondlicht, konnte ich es nicht mehr verleugnen. Es ist definitiv genau so wie Mondlich es beschreibt. Ich habe nicht richtig hingeschaut, nie richtig hingeschaut.
Mondlicht hat geschrieben:
Die Krux an der Sache ist ...
Vergiss es! Du hast keine Chance!! Du! kannst nicht gewinnen. Nur sie kann es für sich, für dich und für euch.
Aber sie wird es nicht wollen, weil das wegrennen einfacher ist als das verharren und annehmen.
Mich kostet es Unmengen an Energie, ich rapple mich jedes Mal wieder auf, lerne wieder Allein zu sein. Sie ist aber so ein Typ, der es leicht im Leben hat, immer voller Kalender, überall eingeladen, viele Freunde und Freundinnen, es gibt grundsätzlich kein Frei für sie. Die Kinder, die Arbeit, alles managt sie perfekt und ist dazu immer voller Lachen und Ausdauer.
Ich komme mir eher wie der Kranke vor, da mir die Energie fehlt und sie mich ja eigentlich immer wieder aufpeppelt. Aber in Wahrheit bringe ich die Kraft jedes Mal auf, mich aus der Depri Phase zu holen, meine Schwäche ist es, dass ich sie will. Das ist meine eigene Schuld. Ich bin wie besetzt, hab kein Interesse an anderen Frauen, auch wenn ich sie reichlich kennenlerne.
Ich bin seit Sommer hier im Forum, erkenne mich nicht wieder, denn es ist, als wäre heute der erste Tag, nachdem ich gerade wieder von ihr "entlassen" wurde.
Zuerst werden es Kleinigkeiten sein, mit denen sie ihre Distanz herzustellen versuchen wird. Aber es wird heftiger werden bis es irgendwann an Deiner Person selbst hängen bleibt.
Stimmt zu 100 % !!! Es liegt immer an mir.
Nur meiner Geduld sei es dann zu verdanken, dass sie nicht anders kann und sich wieder breit schlagen läßt.
Und im Endeffekt wird sie ihr Weltbild derart umkrempeln, bis es ihren Ängsten angepasst ist bzw die Ängste schmälert. ...Ironischerweise wird genau diese Weltsicht keinen Platz für Dich lassen bzw. wirst Du der Stein sein, der im Wege liegt, um diese Weltsicht auch zu leben. Und dann werden plötzlich so viele Dinge attraktiver erscheinen als das bestehende. Und die Angst wird das immer weiter multiplizieren.
Ich bin meist voller Angst, sie zu verlieren. Obwohl ich so viele andere bisher kennen gelernt habe, ich ihr aber treu war und mich selbst belogen habe. Mir graut vor dem Tag, wo ihr der Stein zu groß ist und sie ganz weg ist. Deshalb ist Kaputtmachen meiner Gefühle für sie meine einzige Rettung. Es tut weh, sich in sich kaputt zu machen. Sich selbst abtöten tut so weh! Meine Liebe zu ihr ist in mir und die muss enden. Sonst sehe ich mich immer wieder nachgebend und am Ende bin ich ein Wrack. Vielleicht bin ich es längst!
Oh ja. Du hast wunderschöne Zeiten erlebt und glaubst wirklich, dass Du diese Zeiten zurückgewinnen kannst.
Nee kannste nich!
Sie wird es nicht zulassen. Auch wenn sie zu Dir zurückkommt, wird sie zuerst wieder die kleinen Distanzmechanismen einbauen, die Dich wiederum sofort auf den Plan rufen werden.
Der Teufelskreis beginnt von neuem und mit jedem Mal werden die Verletzungen massiver, wenn sie auf Distanz geht. Und das wird sie wieder tun!!!!
Ja, das sind die schlimmsten Höllenqualen, weil ich mitten ins Leben geholt werde, mitten in diesen Traum und dann, wenn ich denke, ich sitze in der Sonne, ich nur im Auge des Taifuns saß.
Mein Tipp an Dich. Geh! Lösche ihre Nummern aus allen Telefonen und auch aus Deinem Gedächtnis. Das geht übrigens ganz einfach. Eine bewusst falsche Telefonnummer antrainieren.
Verbiete Dir darüber nachzudenken, was sie tut oder tun könnte. Und verbiete evtl. gemeinsamen Bekannten, Dir auch nur die unbedeutendste Kleinigkeit zu erzählen.
Ist sau schwer, aber einzig richtig, denn andere Frauen können auch lieben! Und wollen es sogar.
So, jetzt kommen wir zu dir!
eggi1972 hat geschrieben:Wenn diese Angst nicht therapierbar ist, wie kann ich mich dennoch wieder in Erinnerung
bringen?
Du willst Dein Verhalten und Denken ändern? Warum? Um Dich ihr anzupassen, damit sie mit dieser neuen Art von Beziehung umgehen kann?
Du!!!! willst an Dir arbeiten, obwohl sie!!!! ein Problem mit Nähe hat?
Sie hat ein Näheproblem und ich komme nicht von ihr los. Dann hab ich wohl auch eins, nur ein umgekehrtes. Ich klammere also immer noch, o je!
Ich verrate Dir ein kleines Geheimnis. Sie kocht auch nur mit Wasser. Genau wie Du.
Und wenn sie Dir noch so toll erscheint -->sie ist es nicht!!!
Stimmt, sie ist es definitiv nicht. Nur suche ich nicht die Perfekte, sondern die Harmonie und die haben wir, obwohl... Wir haben noch nie gestritten. Immer findet alles in Harmonie statt, in Respekt wird sich getrennt und wieder vereint oder auch nur die Kumpelschaft gepflegt.
Eure Beziehung war vollkommen? -->War sie nicht!!!
Sie ist so toll, wie Du sie sehen willst und eure Beziehung war/ist so vollkommen, wie sie es gestattet.
Ja, so wie ich es gestatte!
Erst wenn Du gegangen bist wirst Du Dich wieder selbst sehen und erkennen, dass Du es bist, der toll war. Daß Du es bist, der die wirkliche Kraft hatte.
Das wurde mir von ihr auch schon gesagt. Auf meine Frage hin, warum sie mich in ihrem Leben haben will, sagt sie, ich sei etwas Besonderes, ich sei bunt, würde so lebendig sein. Doch fühle ich mich meist wie tot, wenn sie sich entfernt.
Und Du wirst erkennen, dass es Menschen gibt, die das Geschenk, welches Du zu geben bereit gewesen warst auch als solches erkennen und dankbar annehmen werden.
Und bedenke, was für ein Geschenk Du geben wolltest. Ich denke, es ist so ziemlich das kostbarste welches es überhaupt gibt.
Lass es nicht in irgendeiner Ecke im Leben eines anderen Menschen verroten und vor sich hingammeln.
Ich habe meinen Selbstwert verloren, weil ich nicht mehr in der Position bin, dass ich entscheide. Immer hat sie diese Machtposition inne. Was für ein Unding!
Das ich mal zu ihr sage, wenn sie mich um ein Stelldichein ins Cafe bittet: "Was soll das denn bringen?"
Ach und nochwas, was ich aus deinen Zeilen herauslas... Es ist IHR Problem. Mach es nicht zu Deinem. Du kannst noch gewinnen, aber nicht mit ihr!!!
DAS zu sehen, fällt mir immer noch immens schwer.
Ich bin in Therapie, was soziale Integration betrifft, weil ich als Stadtmensch Schwierigkeiten habe, weitab der Stadt im Dorf zu wohnen. Ich habe es mir zum Ziel gemacht, dass noch zu lernen. Freunde gewinnen und mir Freizeitaktivitäten in gegenseitigem Respekt aufzubauen in einem fremdem Land. Fahre ich in mein Heimatland und -stadt, blühe ich sofort auf, bin beliebt, bekannt und lebe gelassen und gut. Nur sie ist halt nicht dort, sie ist in der Ferne, wo ich es schaffen will, zu leben. Nicht wegen ihr, sondern wegen meines Sohnes, der auch dort lebt.
....die Angst und der Drang Distanz aufbauen zu müssen, bleibt trotzdem immer präsent. Was bleibt sind On/Off Beziehungen, die mehr Leid als Freude mit sich bringen. Zum Leidwesen Deiner Person.
Mittlerweile ist das Leid übergroß. Und was es an Zeit und Energie kostet! Alles für die Katz, immer wieder von vorne beginnen. Vernichtung der Energie. was für ein Unsinn!
Und nochwas:
Gerade Bindungsängstler bedienen sich, aber eher unbewußt und bedingt durch ihre Krankheit einer ziemlich wirksammen Waffe.
Ich glaube, wenn es mich völlig kalt ließe, wenn sie Schluss macht, wäre ihre Waffe wirkungslos und SIE IN IHREM Problem und ich einfach nur weg!
DAS wird immer klarer. Ich bin es selbst schuld, dass ihre Waffe trifft.
Durch ihren Zwang Distanz aufbauen zu müssen (obwohl es gerade so gut läuft), entziehen sie quasi die Bindung. Das wiederrum bewirkt beim Partner, das er zum einen die Welt nicht mehr versteht und zum anderen, das er anfängt zu rudern, um den (für ihn schönen) Zustand aufrecht zu erhalten. ...Die emotionale Abhängigkeit nimmt ihren Lauf. Und je mehr Du dann anfängst Fragen nach dem warum und weshalb zu stellen (selbst eine einfache banale SMS reicht da schon aus), desto mehr Druck baust Du auf, desto mehr zieht sich der Bindungsängstler zurück.
Besser kann es gar nicht beschrieben werden. Genau das erlebe ich ständig mit ihr.
Ja, ja... dieses bohrende, nagende Gefühl, es einfach nicht zu verstehen, wie zwei Menschen, die sich beide lieben, aus diesem Grund einfach nicht zueinander finden können. Mit dem Verstand ist das ja auch kaum zu (be)greifen.
Das hilft Dir jetzt nicht, aber rede sie Dir nicht intelligenter, als sie ist.
Man kann viel in Menschen reininterpretieren und vieles als ganz toll bewerten, was eigentlich jeder tun würde für einen. Aber was bleibt unter dem Strich?
Was tat sie tatsächlich FÜR DIE BEZIEHUNG und was hast Du GEDACHT das sie dafür tut?
Erkenne wo die Wirklichkeit aufhörte und der Traum anfing .
Wie wahr!!!
Das dauert, aber hilft wirklich ganz enorm...
Danke, dass ich diesen Text finden und lesen durfte!