Er springt von einer Frau zur anderen

Lässt sich meine Beziehung retten?
annetteeva
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Er springt von einer Frau zur anderen

Beitrag von annetteeva » Mo 9. Jun 2014, 13:22

Hallo,

ich brauche mal eure Hilfe. Ich bin seit mehr als 20 Jahren verheiratet. Im Februar entdeckte ich, daß meine Mann dabei ist eine Affäre mit einer Kollegin anzufangen. Körperlich war da wohl noch nichts. Er war aber heftig verliebt und ist obwohl sie es wohl nur als "Spielerei" ansah, hinter ihr hergelaufen. Zwischen den beiden ist wohl Schluß und sie steht zu ihrem Partner. Ich habe dann natürlich alles getan, was man nicht
tun soll. Tagelang geheult, getobt, geschimpft, gedroht mir das Leben zu nehmen. Es haben sich echte Dramen abgespielt. Nach drei Wochen ist er dann ausgezogen. Nun ist das schon einige Wochen her und er ist nun in eine Wohnung gezogen. Seine Vermieterin hat ein Kind und scheint sich nun um ihn zu kümmern. Ich denke,daß er da nun Trost und Bestätigung sucht.
In den vergangenen Wochen ging es ihm nicht gut. Doch vor einigen 'Tagen war er wieder "gut" drauf. das lässt mich darauf schließen, daß er im Begriff ist, sich wieder in seine Vermieterin zu verlieben. Ich habe versucht, die Kontaktsperre einzuhalten. Das glückt aber nur bedingt. Wir haben Kinder, über die wir mal reden müssen. Er holt auch dauernd noch Sachen ab, da sehen wir uns und reden normal miteinander. Irgendwie habe ich das Gefühl, er will mich noch "warmhalten" und sich aber auf der anderen Seiten eine neue Beziehung aufbauen. Was soll ich nun tun?
Soll ich eine ganz konsequente Kontaktsperre einhalten? - Und was bringt es mir? Ich versuche mich zu lösen, da ich auf dieses ganze Hick Hack eigentlich keine Lust mehr habe. Aber die Loslösung klappt bei mir einfach nicht nach so langer Zeit. Ich liebe diesen Mann noch und habe keine Ahnung, was er wirklich denkt und fühlt. Vielleicht habe ich wegen der Vermieterin auch nur Kopfkino und es ist gar nichts. Du grüne Neune, ich habe echt das Gefühl langsam paranoid zu werden. Aber den Eindruck, den er das letzte Mal auf mich gemacht hat - spricht dafür, daß er auf dem Sprung ist. Er hat in den letzten Wochen keine klare Aussage dazu getroffen, ob er mich noch liebt. Er sagte immer, daß er es nicht wisse. Bleibe ich jetzt in der Warteschleife? Es wäre echt toll, wenn diese miesen 'Gefühle, die Eifersucht usw. endlich aus meinem Kopf verschwinden würden. Ich denke nun seit vier Monaten an gar nichts anderes. Ich treibe Sport, lenke mich ab und lese viel. Ich habe mir auch alles vom Beraterteam durchgelesen. Die meisten Ratschläge leuchten mir ein. Aber nun zu denken, er stürzt sich in etwas Neues und wohnt mit ihr in einem Haus ist echt gruselig. Und ich kann auf gar nichts Einfluß nehmen und weiß einfach nicht mehr weiter. Ich habe abgenommen, sehe gut aus und mache mich schick, wenn ich ihn sehe. Ich bin selbstbewusst, lache viel und bin fröhlich. Das bleibt bei ihm alles ohne Erfolg. Ich habe ihn gebeten, mich doch mal anzurufen. Daraufhin meinte er, ich solle nicht darauf warten. Vor ein paar Tagen wünschte er mir "Alles Gute" zum Abschied. Bei ihm heißt das "Es ist Schluß, mach dir keine Hoffungen". Ich kenne ihn so gut, daß ich seine Worte sicherlich richtig interpretiere. Also einfach eine Kontaktsperre durchhalten und zusehen, was passiert? Er zeigt gar kein Interesse an mir. Ich erzähle ihm immer noch schemenhaft, was ich so mache und habe mit Hobbies angefangen, die ihn überrascht haben. Doch es kommt gar keine Reaktion. Ich bin so hin- und hergerissen, zwischen Hoffnung und Bangen. Ich sezte ihm keine Pistole auf die Brust. Schließendlich muss er sich freiwillig für etwas entscheiden. Ohne wirkliche Zuneigung und Liebe geht das nicht. Grausam!!! Vielleicht weiß jemand von euch einen Rat. Oder tröstet mich einfach - schon das würde helfen, glaube ich.

Mirabelle
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Re: Er springt von einer Frau zur anderen

Beitrag von Mirabelle » Mo 9. Jun 2014, 13:54

Hey,
fühl dich erstmal gedrückt, kann mir gut vorstellen, wie es gerade in dir aussieht.

Was mir beim Lesen als erstes in den Sinn kam, war Geduld. Geduld vor allem mit dir. Ihr seit so lange verheiratet, kennt euch sicher noch länger und habt eine Familie. Da kann man doch nicht in wenigen Wochen loslassen. Das ist völlig verständlich. Einen Trick, den ich gegen das Gedankenkarussel angewendet habe war, ich hab den Namen meines Ex-Partners auf einen Zettel geschrieben und ihn dann symbolisch in eine Schublade verbannt. Oder, wenn wieder ein Gedanke an ihn und die Neue kam, hab ich mich gezwickt oder Stop gesagt, um da auszusteigen. Diese Phantasien machen dich fertig, aber das weißt du ja selbst. Vielleicht gelingt es dir mit diesen Tricks. Außerdem hab ich mir bestimmt hundertmal am Tag gesagt (beim Autofahren…), dass Schluss ist. An Anfang hab ich mich vor den Spiegel gestellt und mir den Satz ins Gesicht gesagt. Am Anfang hab ich gedacht, ich sterbe dabei, aber die Erkenntnis kommt irgendwann im Hirn an und hilft einen über diese "Nicht-wahrhaben-wollen-Phase", in der du vielleicht steckst, hinweg. Kennst du die verschiedenen Liebeskummerphasen? Ich hab mir ein Buch zum Thema Liebeskummer gekauft, das hat mir auch sehr gut getan. Kontaktsperre, soweit wie möglich, gehört sicher auch dazu. Überlege vielleicht auch schonmal, warum es zu der Affäre kam, gab es Anzeichen, dass was überhaupt nicht passte bei euch?
annetteeva hat geschrieben:Ich habe abgenommen, sehe gut aus und mache mich schick, wenn ich ihn sehe. Ich bin selbstbewusst, lache viel und bin fröhlich. Das bleibt bei ihm alles ohne Erfolg.
Finde toll, dass du trotz der Situation versuchst, an dir zu arbeiten. Das ist echt wichtig. Lobe dich sooft wie möglich dafür. Du machst es echt gut! Aber: Das bleibt bei ihm alles ohne Erfolg, ist, glaub ich, der Schlüssel. Zu Beginn der Trennung war der Gedanke, ihn zurückzubekommen ein unglaublicher Motor für Veränderung. Aber die war noch zu sehr von ihm abhängig. Ich habe viel gemacht, teils war es einfach nur Aktionismus, um mich nicht so handlungsunfähig zu fühlen. Letztlich kam die Erkenntnis, dass ich dies alles FÜR MICH tun muss. Die kommt bei dir irgendwann auch. Und erst, wenn sie kommt, bist du dabei, bei dir selbst anzukommen und dann wird er dir die Verwandlung abnehmen und dann vielleicht Interesse signalisieren.

Wünsche dir jedenfalls sehr, sehr viel Kraft!!!

annetteeva
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Re: Er springt von einer Frau zur anderen

Beitrag von annetteeva » Mo 9. Jun 2014, 17:21

Vielen lieben Dank Mirabelle,

ja, es gab einige Anzeichen, dass die Ehe schlecht läuft. Mein Mann hat sich in seiner Arbeit vergraben und stellte jederzeit unsere Ehe in den Hintergrund. Im letzten Jahr habe ich ihn mehrmals gebeten,mit mir zusammen eine Paartherapie zu machen, dazu war er aber nicht bereit. Wir haben nicht geredet, hatten kaum Sex und außerdem noch eine Menge familiärer Probleme, da wir eine sehr schwer erkrankte Tochter haben. Ich bin ebenso erkrankt und habe mich monatelang jammernd und jaulend auf mein Sofa gelegt. Ich bin nun zwar in das Liebeskummerloch gefallen. Aber bin nun aus einem anderen Loch herausgekrabbelt. Habe meine Erkrankung akzeptiert und arbeite daran, dass es mir gut geht. Mein Mann fühlte sich ungeliebt, war aber einfach nicht in der Lage sich zu öffnen. Das tut er bis Dato immer noch nicht. Ich kann leider immer nur wild spekulieren. Ich habe ihn heute nach 8 Wochen noch einmal gefragt, was er für mich empfindet. Er sagt, er habe zwar noch Gefühle für mich, liebt mich aber nicht mehr. Ich habe versucht mit ihm zu reden, habe aber wie gewöhnlich auf Granit gebissen. Er wolle nicht zu mir auf die "Couch". Ich habe gebeten, dass er mit mir redet um einfach reflektierter mit der Situation umgehen zu können. Es kommt gar nichts. Er will damit alleine fertig werden, um einfach wieder ein vernünftiges Leben führen zu können. Er verweigert sich und ich kann da auch leider gar keine Weiterentwicklung zu den letzten Wochen beobachten. Nun hat er mir geschrieben, ob er ganz aus meinem Leben verschwinden soll, das fände er traurig. Ich habe ihm noch nicht geantwortet. Als das Drama seinen Anfang nahm, konnte er nicht mit meinem Kummer umgehen. Ich sollte Beruhigungsmittel nehmen, eine Therapie machen, meine Wut in den Griff bekommen. Das habe ich soweit alles gemacht. Er hatte regelrecht Angst vor mir. Irgendwelche Pillen nehme ich schon längst nicht mehr, da ich wieder Herr meiner Sinne bin. Nun sitzt er in seiner Höhle und brütet vor sich hin. Schon komisch, ich sollte alles Erdenkliche tun, um ihm das Leben leichter zu machen - aber auf mich einen Schritt zugehen konnte er bislang nicht. So ist er dann wohl. Er wird sich da nicht ändern. Mit seiner Vermieterin läuft wohl nichts, beteuert er. Er hätte keine neue Beziehung. Auf die Frage, ob er uns nicht manchmal vermisse, meinte er, dass er das schon ab und zu empfindet. Aber wohl nicht sehr oft. Sollte das ein Lichtblick sein?
Ich versuche es erst einmal mit einer Kontaktsperre für einen Monat. Etwas anderes fällt mir doch nicht ein. Bis zum Herbst lasse ich mir Zeit, aus dem Haus auszuziehen, das muß ohnehin verkauft werden. Mit seinem Verhalten geht nun auch unsere ganze Existenz flöten. Ich war lange Hausfrau, da mein Mann mich niemals dabei unterstützt hat, arbeiten gehen zu können. Er sagte immer: Ja, du kannst arbeiten gehen, aber wenn etwas mit den Kindern ist, musst du zusehen, wie du fertig wirst. Er ist in meinen Augen ein Workaholic. Mein Arzt sagte letzte Woche, dass er mir doch eigentlich eine Entscheidung mit der Trennung abgenommen hat. Ja - dann ist das vielleicht wirklich so. Und wenn einige Zeit vergangen ist und ich aus dieser blöden Trauerphase durch bin und wirklich mit vollem Herzen die Trennung akzeptiert habe, wird es sicherlich ein gutes und befreites Leben. Mal schauen.

Sonnenblume10
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Re: Er springt von einer Frau zur anderen

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 13. Jun 2014, 11:13

annetteeva hat geschrieben: Mein Arzt sagte letzte Woche, dass er mir doch eigentlich eine Entscheidung mit der Trennung abgenommen hat. Ja - dann ist das vielleicht wirklich so
Spontaner Gedanke von mir: er hat Recht!

Dein Mann ist der Typ lonesome Cowboy. Spricht nicht viel, redet nicht und blieb im Grunde seines Herzens immer alleine mit sich. Dagegen kann er nicht an. Selbst wenn er es wollte, er könnte es nicht, denn sein Selbstbild ist so, dass er seine Probleme alleine löst im stillen Kämmerlein. Und zur Not tut er das, was der Cowboy tut, wenn er es nicht mehr aushält. Er verschwindet und zieht weiter.
annetteeva hat geschrieben: Ich bin ebenso erkrankt und habe mich monatelang jammernd und jaulend auf mein Sofa gelegt. Ich bin nun zwar in das Liebeskummerloch gefallen. Aber bin nun aus einem anderen Loch herausgekrabbelt. Habe meine Erkrankung akzeptiert und arbeite daran, dass es mir gut geht.
Das sollte Dir zu denken geben. Du hast allerlei Kraft und Energie in Dir. Du lässt Dich nicht hängen, höchstens zeitweise.
annetteeva hat geschrieben:Mein Mann fühlte sich ungeliebt, war aber einfach nicht in der Lage sich zu öffnen.
Das ist typisch. Fühlt sich ungeliebt, weil er nicht genug Aufmerksamkeit erhält, aber selbst etwas dazu tun, dass es anders werden könnte, tut er nicht. Er hüllt sich in Schweigen und leidet im Stillen.
annetteeva hat geschrieben: Ich habe versucht mit ihm zu reden, habe aber wie gewöhnlich auf Granit gebissen. Er wolle nicht zu mir auf die "Couch".
Er lehnt Gespräche auf der emotionalen Ebene ab, denn sie sind die "Couch", auf der er sich nicht wohl fühlt, weil er glaubt sie nicht zu brauchen. Er mauert sich ein, ist zwar einsam, aber kann auch nicht über seinen Schatten springen. Er geht nicht pfleglich mit sich um. Wie soll er auch Gefühle für Jemanden haben, wenn er sich selbst keine zugesteht!
annetteeva hat geschrieben: Er sagt, er habe zwar noch Gefühle für mich, liebt mich aber nicht mehr.
Geschwafel, sonst nichts. Klar hat er noch Gefühle, aber er findet sie nicht mehr. Vielleicht aber verwechselt er auch die Gefühle mit Gewohnheit und der Erinnerung an glücklichere Tage. Aber Liebe scheint nicht mehr da zu sein. Und wenn sie da wäre, ließe er sie wohl kaum zu.
annetteeva hat geschrieben: Er verweigert sich und ich kann da auch leider gar keine Weiterentwicklung zu den letzten Wochen beobachten
Dagegen gibt es ein Mittel. Lass ihn in Ruhe, dringe nicht mehr in ihn ein. Du hast ihn nach 8 Wochen wieder gefragt und wieder kamst Du mit Themen auf der emotionalen Ebene. Und das ist genau die Ebene, mit der er nicht umgehen kann. Also ist es völlig sinnlos, Gespräche so zu führen, denn er blockt ab.
Das einzige Medikament ist, ihn einfach zu lassen. Frage ihn nichts mehr, dringe nicht in ihn, denn damit willst Du ihm etwas aufzwingen, was er nicht kann.
annetteeva hat geschrieben:Ich sollte Beruhigungsmittel nehmen, eine Therapie machen, meine Wut in den Griff bekommen
So so. DU solltest etwas tun, damit er seine Ruhe hatte! Egoist. Er fing an mit den Distanzmanövern, Du hast gespürt, dass er Dir entgleitet und aufgrund Deiner Ohnmacht wurdest Du wütend. Und damit konnte er nicht umgehen, weil es Äußerungen auf der emotionalen Ebene sind, auf der er nicht zu Hause ist. Er lehnt sie ab, weil er Angst davor hat.
annetteeva hat geschrieben:. Mit seiner Vermieterin läuft wohl nichts, beteuert er.
Eigentlich ist das völlig ohne Bedeutung, weil er auch ohne Vermieterin auf dem Absprung ist. Aber Du hast natürlich wieder danach gefragt, was Du nicht hättest tun sollen. Klar, es ist verständlich, aber unklug. Verbanne diese Vermieterin aus Deinen Gedanken, sie ist nicht wichtig. Und beeinflussen kannst Du eh nichts.
annetteeva hat geschrieben:dass er das schon ab und zu empfindet.
Auch er muss sich vom Altgewohnten verabschieden. Daher kommt das Vermissen, was aber nicht heißt, dass er den Mangel beheben will.
annetteeva hat geschrieben: Ich war lange Hausfrau, da mein Mann mich niemals dabei unterstützt hat, arbeiten gehen zu können
Er hat es sich bequem gemacht, Dir die ganze Verantwortung für Haus und Kinder aufgebürdet, damit er freie Bahn hatte, seine beruflichen Ziele zu verwirklichen. Jetzt hast Du ausgedient und er denkt sich, das kann doch nichts alles gewesen sein. Etwas blieb auf der STrecke und das will er jetzt nachholen.
annetteeva hat geschrieben: Er sagte immer: Ja, du kannst arbeiten gehen, aber wenn etwas mit den Kindern ist, musst du zusehen, wie du fertig wirst
Sinn und Zweck einer Ehe und Lebensgemeinschaft ist aber auch, dass man die Verantwortung für etwas teilt. Das hat er verweigert und stattdessen Dir die ganze Verantwortung dafür aufgebürdet. Er kümmerte sich ums Einkommen und wollte seine Energien nicht in Familie und Kinder stecken. Ihr habt eine kranke Tochter, die Verantwortung dafür lastete auf Dir.
Er gestand Dir nicht zu, Dich beruflich zu etablieren und Du hast zurückgesteckt, weil Du den Stress nicht wolltest, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Denn Du wusstest genau, dass er Dich im Regen stehen lassen würde. Ich habe es Dir gesagt, Du musst selbst damit fertig werden! Von mir kriegst Du keine Unterstützung, denn ich habe Dich doch nie zur Arbeit gezwungen!
Es ist eine gemeine Verhaltensweise, denn er sicherte sich sein Leben, wie er es haben wollte. Mit Problemen warst Du allein, damit wollte er nicht tangiert werden.
annetteeva hat geschrieben:Und wenn einige Zeit vergangen ist und ich aus dieser blöden Trauerphase durch bin und wirklich mit vollem Herzen die Trennung akzeptiert habe, wird es sicherlich ein gutes und befreites Leben. Mal schauen.
Soll ich Dir was sagen? Weißt Du, was ich glaube? Er ging, aber Du wirst im Endeffekt mehr von der Trennung profitieren als er. Er ist zwar ein Egoist und wirkt reichlich gefühlsreduziert, aber auch ihm muss klar sein, dass er sich vor der Verantwortung immer nur gedrückt hat. Er mag im Beruf bestens funktionieren, im Familienleben tut er es ganz und gar nicht. Er lehnte die Verantwortung für die Kinder ab, er legt die Verantwortung für die Bewältigung der Krise ab. Stattdessen wählte er den bequemen Weg, den er immer ging: er verschwand. Früher in die Arbeit, jetzt ganz von der Bildfläche.

Du kannst von der Trennung eigentlich nur profitieren, denn Du bist die Stärkere. Du bist bei Dir und Du hast Kraft zuzupacken. Du hast die ganzen Jahre bewältigt, obwohl Du doch im Grund genommen allein warst, sowas wie ein verheirateter Single. Er läuft nur davon.
Schlag ihn mit seinen Waffen: werde selbständig und lege jetzt auch mal die Verantwortung ab. Die dafür, dass Du diese Ehe retten willst.
Sprich mit ihm nur über organisatorische Dinge, zeige keine Gefühle, frage nicht mehr nach Liebe und schrei nicht rum, wenn Du wütend wirst. Sei kalt und gefühllos, so wie er. Bisher ist er nur die emotionale Ehefrau und Mutter gewöhnt, die klaglos ihr Leben zurückstellte. Ab jetzt ist damit Schluss. Du bist auch wer und auch Du hast ein Recht auf ein gutes Leben. Wenn nicht mit ihm, dann ohne ihn. Du hast die Chance, nochmals durchzustarten. Wenn das Organisatorische erst Mal alles abgewickelt ist.
Ich glaube, es kommt was Tolles auf Dich zu. Ein völlig neues Leben, das Du Dir erobern wirst. Es kann gut sein, dass er bei der ganzen Sache der Verlierer ist und auf der STrecke bleibt, denn Männer konnten noch nie gut alleine sein.

LG
Sonnenblume

cheyenneblue
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Re: Er springt von einer Frau zur anderen

Beitrag von cheyenneblue » Fr 13. Jun 2014, 19:54

Guten Abend
ich schließe mich da voll und ganz Sonnenblume an...
dein Mann wird verlieren...
für dich wird diese Trennung ein Gewinn sein. Da bin ich mir sicher.

Was hat sich bis jetzt für dich durch diese Trennung geändert.?
Du kümmerst dich wieder mehr um dich, du versuchst deine Krankheit zu akzeptieren und damit umzugehen,
du hast abgenommen ,siehst gut aus, alles positive Dinge, oder?

Du musstest dich schon immer alleine um deine kinder kümmern, dann kommt da auch nix neues auf dich zu.

Klar das mit dem Haus, das ist schade, man gewöhnt sich an seine Umgebung, an sein Haus,
aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen das so ein kompletter Neuanfang, mit Umzug, neuer Umgebung usw...
furchtbar anstrengend zwar, aber dann aufregend und spannend ist.
es bereichert dein leben ungemein.

Viele Männer machen solche emotionalen Dinge mit sich selbst aus, ich kenne viele solche Männer
die dir zwar stundenlang von ihrem Job erzählen aber wenns um ihr Herz geht den Mund nicht mehr aufbekommen.
Auch ich hatte so ein Exemplar des "schweigerus gefühlus"... ;)
das hat sich inzwischen geändert, denn er musste lernen über alles, wirklich alles mit mir zu reden.
- zur Erklärung: ich bin ausgezogen nachdem er sich in eine andere verliebt hatte, auch nichts mit der Dame gelaufen,
und als ich weg war begann er zu denken.
Er wollte mich zurück, aber das ging nur wenn er sich öffnete. Und das wusste er...und hielt und hält sich daran.-

Mein Mann hatte immer Angst, er wollte ein Mann sein, kein Jammerlappen, Blödsinn, aber so ist das eben gewesen,
er dachte ich würde ihn dann nicht mehr respektieren können und würde mich über ihn lustig machen.
Na ja , Männer eben.

was ich damit sagen will...du kannst nichts erzwingen, auch wenn du ihn immer und immer wieder darauf ansprichst,
er wird sich unter druck gesetzt fühlen und ganz dicht machen.

Sonnenblume hat das meiner Meinung nach völlig richtig gesagt...
ändere DU dich....
Sprich mit ihm nur über organisatorische Dinge, zeige keine Gefühle, frage nicht mehr nach Liebe und schrei nicht rum, wenn Du wütend wirst. Sei kalt und gefühllos, so wie er. Bisher ist er nur die emotionale Ehefrau und Mutter gewöhnt, die klaglos ihr Leben zurückstellte. Ab jetzt ist damit Schluss. Du bist auch wer und auch Du hast ein Recht auf ein gutes Leben. Wenn nicht mit ihm, dann ohne ihn. Du hast die Chance, nochmals durchzustarten. Wenn das Organisatorische erst Mal alles abgewickelt
genau so...und versuche es echt mit der Kontaktsperre...hört sich echt blöd an, ist aber nicht um ihn zu ärgern oder um was bei ihm
herauszukitzeln, sondern die ist für dich, keinen kontakt heißt auch ihn nicht mehr sehen,
nicht mehr mitzubekommen ob es ihm gut oder schlecht geht,
klar, einfach ist das nicht, bestimmt nicht,
aber du wirst sehen, du wirst ruhiger und gelassener.

Ich drück dir ganz fest die Daumen...Kopf hoch, auch Liebeskummer geht vorbei.

LG Chey
Die beste Rache ist glücklich sein !!!!!!!!!

annetteeva
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Re: Er springt von einer Frau zur anderen

Beitrag von annetteeva » Sa 14. Jun 2014, 06:48

Hallo liebe Helferinnen in der Not :P,

ihr habt mir sehr mit euren Antworten geholfen und mir Kraft und Zuversicht gegeben. Ich weiß genau, dass ich keine großen Probleme haben werde, weiterhin meinen Alltag ohne meinen Mann zu wuppen. Das habe ich ja tatsächlich ohnehin immer getan. Mirabelle sagte ich solle Geduld mit mir selber haben - die habe ich wohl einfach nicht, weil ich diesen blöden Klotz im Magen loswerden will und das möglichst schon gestern. Dieses Liebeskummergefühlt ist einfach, nach diesen vier Monaten nur noch ätzend. Das will ich einfach los werden. Auch wenn ich weiß, dass mein Mann nicht alle Latten am Zaun hat, liebe ich ihn dennoch. Zu blöd :shock:

Aber eigentlich wüßte ich auch gar nicht, wie ein weiteres Leben mit ihm aussehen sollte. Er käme zurück. Würde wieder in seinem Sessel vor sich hinbrüten und eine Maske aufsetzen.
Sonnenblume10 hat geschrieben:Soll ich Dir was sagen? Weißt Du, was ich glaube? Er ging, aber Du wirst im Endeffekt mehr von der Trennung profitieren als er. Er ist zwar ein Egoist und wirkt reichlich gefühlsreduziert, aber auch ihm muss klar sein, dass er sich vor der Verantwortung immer nur gedrückt hat. Er mag im Beruf bestens funktionieren, im Familienleben tut er es ganz und gar nicht. Er lehnte die Verantwortung für die Kinder ab, er legt die Verantwortung für die Bewältigung der Krise ab. Stattdessen wählte er den bequemen Weg, den er immer ging: er verschwand. Früher in die Arbeit, jetzt ganz von der Bildfläche.
Ich finde es echt interessant - dass Sonnenblume es so auf den Punkt bringen kann. All das sehe ich auch so - nur er scheint das gar nicht zu sehen. Er ist so von Mami und Papi sozialisiert, dass ihm immer jede Verantwortung abgenommen wurde. Ich habe da wohl die mami ersetzt. Jetzt kann ich mir auch noch von meiner Schwiegermutter anhören, dass es der arme Sohn nicht mehr ausgehalten hat, weil ich zig Tage so einen "Zirkus" veranstaltet habe. Ja, ich bin impulsiv, verfluche das auch oft....aber mir das jetzt vorzuwerfen finde ich schon heftig. Das Gequake über meine Gefühls- und Wutausbrüche ist natürlich ein toller Aufhänger um den Auszug aus dem Haus zu rechtfertigen. So soll die Schuld an der Misere auf mich allein abgewälzt werden. Meine Schwiegermutter sagte: "Also ich hätte mich still in eine Ecke gesetzt und gewartet, bis sich die Lage beruhigt hat und dann wäre die Ehe sicher bald wieder besser gelaufen". Hääää? So einen Mist höre ich mir schon seit über 20 Jahren an. Man muss dem Mann gehorchen - basta! Das Geld, das er verdient, gehört auch ihm. Man wartet auf "Zuteilung". Das habe ich natürlich nicht so mitgemacht. Das führte dann eben auch zu Konflikten. Mein Mann ist zwar erst 44, hat aber die konservative und altmodische Einstellung seiner Eltern 1 zu 1 übernommen.
Und die "Dreisten Drei" haben immer wie ein Konglumerat vor mir gehockt und mich belatschert, dass zu tun, was für den "Mann" richtig und wichtig ist. Mir wurde versprochen, dass ich immer gut versorgt werden würde. Pustekuchen...wenn es zu einer Scheidung kommt, stehe ich mit fast Nichts da. Meine Schwiegereltern sind vermögend und haben sich im Grundbuch unseres Hauses eintragen lassen. Doch ein paar Tage nach der Trennung wurde mir von meinem Mann ohne jegliche Not, ohne eine Forderung von meiner Seite mitgeilt, dass sein Vater gesagt hätte, ich solle mir nicht einbilden auch nur einen Cent von seinem Geld zu bekommen. Gott, was ist mein Mann eigentlich für ein Scheißtyp und mein Schwiegervater auch.
Zum Glück hat er momentan noch eine gute Zahlungsmoral. Die hatte er immer. Wirtschaftlich hatte ich bisher nichts auszustehen, da er gut verdient. Das ist das einzige Verantwortungsgefühl was er an den Tag legt. Und das sollte er auch besser beibehalten. Mein Kopf sagt mir zwar, dass es eine Erpressung wäre, wenn ich vor seinen Eltern mal ein paar unheimlich peinliche pikante Details aus seinem Leben preisgeben würde - falls er auch nicht mehr zahlt. Mir ist aber klar, damit keine dauerhaften Zahlungen erwirken zu können. So muss ich lernen, diplomatisch vorzugehen um meinen Lebensunterhalt noch sichern zu können. Ich arbeite zwar 30 Stunden die Woche - mehr schaffe ich wegen meiner Erkrankung auch nicht - doch das reicht echt nicht zum Leben und war bisher einfach ein Zubrot.

Und ich schreibe das hier Alles und liebe meinen Mann trotzdem noch.

Ich bin wohl wirklich nicht ganz bei Trost!!! :?

Sonnenblume10
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Re: Er springt von einer Frau zur anderen

Beitrag von Sonnenblume10 » Mo 16. Jun 2014, 10:06

annetteeva hat geschrieben: Er ist so von Mami und Papi sozialisiert, dass ihm immer jede Verantwortung abgenommen wurde. Ich habe da wohl die mami ersetzt
Das gibt es leider tausendfach. Männer, die keine Verantwortung übernehmen, davon laufen und jetzt mit 44 Jahren ist er ja immer noch unter der Fuchtel der Eltern. Er hat sich ganz klar eine Frau gesucht, die genau das Rollenbild übernahm, das er verinnerlicht hat. Die Ehefrau ist Hausfrau und Mutter und er der Zahlmeister.
Ich denke, er hat sich nie richtig von seinen übermächtigen Eltern gelöst, ist immer in der Rolle des Sohnes verblieben, dem die Eltern sagen, was er zu tun hat. Auch heute noch bilden die drei ein Triumvirat, das die Macht hat. Sein Preis: keine innerliche Reife zum Mannsein geschafft (Affären sind schon ein deutlicher Hinweis darauf), dafür aber Eltern an der Seite, die bedingungslos zu ihm halten.
annetteeva hat geschrieben:Dieses Liebeskummergefühlt ist einfach, nach diesen vier Monaten nur noch ätzend. Das will ich einfach los werden. Auch wenn ich weiß, dass mein Mann nicht alle Latten am Zaun hat, liebe ich ihn dennoch. Zu blöd :shock:
Jeder hier weiß, wie furchtbar das ist. Und es scheint nie besser zu werden ... Tut es aber doch! Du musst Geduld mit Dir haben und Dir sagen, diese schreckliche Zeit muss ich jetzt einfach durchstehen, aber auf mich wartet das Licht am Ende des Tunnels.
annetteeva hat geschrieben:Aber eigentlich wüßte ich auch gar nicht, wie ein weiteres Leben mit ihm aussehen sollte. Er käme zurück. Würde wieder in seinem Sessel vor sich hinbrüten und eine Maske aufsetzen.
Auch er könnte lernen, Schweigsamkeit und Masken nicht mit dem Mannsein zu verwechseln. Er könnte es lernen, sich zu öffnen, seine Gefühle zu sondieren und einen Zugang dazu zu finden. Sie wirken in ihm, aber er verschließt sich. Seine Therapie: Weibergeschichten, die ihm momentan so was wie Bestätigung und Wärme vermitteln.
annetteeva hat geschrieben:Schwiegermutter sagte: "Also ich hätte mich still in eine Ecke gesetzt und gewartet, bis sich die Lage beruhigt hat und dann wäre die Ehe sicher bald wieder besser gelaufen".
Schwiegermutter spricht wohl aus Erfahrung. Ist schon bemerkenswert, was für gute Tipps sie auf Lager hat. Wenn Du das tätest, kommst Du aus der Rolle des passiven Opfers nicht raus. Ich glaube, diese Krise ist in Dein Leben gekommen, weil Du lernen sollst, die Dinge mal selbst zu bestimmen. Sie ist nicht umsonst, sie beinhaltet auch Chancen für Dich, denn das ist das Wesen von Krisen. Wir können davon profitieren, wenn wir bereit sind zu lernen und eingefahrene Pfade zu verlassen.
annetteeva hat geschrieben:Das Gequake über meine Gefühls- und Wutausbrüche ist natürlich ein toller Aufhänger um den Auszug aus dem Haus zu rechtfertigen. So soll die Schuld an der Misere auf mich allein abgewälzt werden.
Mami und Papi standen schon immer bedingungslos zu ihrem Sohn und haben ihn niemals erwachsen werden lassen. Da ist klar, dass sie nicht sehen können und wollen, dass die Misere von zwei Menschen herauf beschwört wurde. Die Schwiegereltern verschließen die Augen vor der Realität und die Schuld liegt bei Dir.
annetteeva hat geschrieben:Mir wurde versprochen, dass ich immer gut versorgt werden würde. Pustekuchen...wenn es zu einer Scheidung kommt, stehe ich mit fast Nichts da.
Erpressung und Gefügmachen der Schwiegertochter, das ist das Mittel der Wahl. Wenn Du von dort weg bist, wartet eine Befreiung auf Dich! Denn nicht nur Dein unreifer Mann wird weg sein, nein, gleich drei Quälgeister werden aus Deinem Leben verschwinden. Drei gegen einen - eine Phalanx, der Du schwer etwas entgegen setzen konntest.
annetteeva hat geschrieben: Mein Kopf sagt mir zwar, dass es eine Erpressung wäre, wenn ich vor seinen Eltern mal ein paar unheimlich peinliche pikante Details aus seinem Leben preisgeben würde - falls er auch nicht mehr zahlt.
Ich kann mir vorstellen, dass es in Dir gewaltig juckt, ihn bloßzustellen. Aber ob sich das auf Dauer auszahlen würde, ist zweifelhaft. Vermutlich würden die Schwiegereltern dann die Schuld daran immer noch auf Dich abwälzen. Denn Du hast ihn ja so weit getrieben, dass er in fremden Gefilden wilderte. Aber mal eine sanfte Andeutung zu machen wie der, dass ihr Gott gleicher Sohn schon auch sein Scherflein beigetragen hat, wäre wohl gerechtfertigt.
Lass Dir den Schuh nicht anziehen, dass nur bei Dir die Schuld liegt.
annetteeva hat geschrieben:Und das sollte er auch besser beibehalten.
Zumindest von Unterhaltszahlungen kann er sich nicht drücken. Was ich mich gerade frage, es geht doch nicht nur um Dich, sondern auch um die Enkel. Alles was Dir genommen und verweigert wird, wirkt sich ja auf die Kinder aus. Denken die nicht so weit oder ist da keine Solidarität mit den Enkeln vorhanden? Sind sie so kurzsichtig?
annetteeva hat geschrieben:Und ich schreibe das hier Alles und liebe meinen Mann trotzdem noch.
Du musst jetzt in die Kontaktsperre. Das wird Dir gut tun, weil Du zumindest ein wenig zur Ruhe kommen kannst. Und ihm vielleicht auch, weil er sich erst Mal sehr wundern wird und dann vielleicht doch mal anfangen wird, die Dinge zu hinterfragen. Da er sich aber von den Eltern nie gelöst hat, denn Du warst immer nur so etwas wie die geduldete Ehefrau, der man das Leben vorgab, wird er möglicherweise nicht mal das schaffen. Wenn die Eltern Position gegen Dich beziehen, bestärken sie ihn damit und das war ihm wohl immer wichtiger als der Zusammenhalt in der Ehe.
Dein Mann hätte schon längst seine Eltern in ihre Schranken verweisen müssen und klar stellen müssen, dass er zu seiner Ehefrau steht. Aber er blieb immer Kind, da es erstens bequemer war und zweitens, weil ihm eine Loslösung von den Eltern wie Verrat vorgekommen wurde. So bliebst eben Du auf der Strecke,das war ihm lieber, als die Rolle der Eltern zu hinterfragen. Lieber opfert er sein Ehe, die ja auch positives brachte als seine Eltern zu "opfern", indem er zum selbstständigen Mann wird.
annetteeva hat geschrieben:Aber eigentlich wüßte ich auch gar nicht, wie ein weiteres Leben mit ihm aussehen sollte. Er käme zurück. Würde wieder in seinem Sessel vor sich hinbrüten und eine Maske aufsetzen.
Wenn der Liebeskummer Dich wieder überfällt, dann halte Dir vor Augen. Halte Dir vor Augen, dass Dir zumindest dieser Anblick dann erspart wird. Nicht nur der Anblick, sondern auch die Gefühle der Blockade, die dann auch Dich überfallen.

Du schaffst das schon, denn Du kannst Dich auf Dich verlassen, vergiss das nicht!

LG
Sonnenblume

annetteeva
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Re: Er springt von einer Frau zur anderen

Beitrag von annetteeva » Mo 16. Jun 2014, 17:08

Hallo liebe Sonnenblume,
ich fühle mich seit langer Zeit einmal richtig verstanden. Mein Mann ist tatsächlich immer noch total abhängig von seinen Eltern und stellt sich auch nicht, wenn es notwendig ist vor seine Kinder. Meine ältere Tochter ist momentan bei meiner Schwester, da sie dort einfach besser aufgehoben ist, als in dieser schweren Zeit hier zu sein. Meine Schwester hat sich sofort gekümmert und ist immer für uns da. Sie wohnt 300 km weit weg. Sie musste arbeiten und wussten nicht, wie sie es regeln sollte, mit meiner Tochter zum Arzt zu gehen. Meine Tochter konnte nicht alleine gehen, da es ihr nicht gut ging. So fragte ich meine Schwiegermutter die vorort wohnt. Die meinte ihr Arzt würde meine Tochter niemals krank schreiben. Ich fragte sie dann, ob sie nicht woanders mit meiner Tochter hingehen könne, auch das verweigerte sie mit den Worten: Das mache ich ganz bestimmt nicht, ich habe mich so erkältet. Also sie sehen unsere Tochter selten und helfen auch dann nicht, wenn eine Notsituation vorliegt. Meine Tochter war sehr enttäuscht und sehr traurig. Als sie mit ihrem Vater darüber sprach, stellte er sich wieder auf die Seite seiner Mutter.
Meine Tochter weinte und knallte den Hörer auf. Daraufhin rief meine Schwester bei meinem Mann an und sagte, dass sie sehr bemüht sein unsere Tochter wieder aufzurichten. Mein Mann sagte, er könne sich nicht gegen seine Mutter stellen. Meine Schwester meinte: ja aber nun hast du dich gegen deine Tochter gestellt. Das kapiert er gar nicht, was so eine Reaktion von ihm auslöst. Immer wieder in der Vergangenheit gab es deshalb auch Konflikte. Er hat sich da immer gegen seine eigene Familie gestellt. Wollte ich Hilfe, wurde mir immer gesagt, sie können mir nicht helfen. Wir haben 500 km weit weg gewohnt, da fragt man wirklich, wenn gar nichts mehr geht. Aber es hatte nie einen Sinn. Sie haben mich immer hängen lassen. Dabei muss ich sagen, dass meine Eltern auch nie geholfen haben. Also von keiner Seite kam irgendwie, irgenwann Unterstützung. Ob ich oder die Kinder krank waren, mein Mann ging zur Arbeit und sonst kam auch nie einer. Ich hatte mir irgendwann eine guten und intakten Freundeskreis aufgebaut, die ab und zu geholfen haben. Aber auf Familie konnte ich, bis auf meine Schwester, nie zählen. Bedauerlich. Ich habe immer für meine Kinder gekämpft wie eine Löwin. Die Kinder haben sich früher oft gewünscht, dass Oma und Opa sie mal einladen. Aber nicht ein einziges Mal in ihrer Kindheit durften sie meine Schwiegereltern besuchen. Bei meinen Eltern waren sie mal - aber auch das kam so gut wie nie vor. Nun sind meine Kinder sehr gekränkt, dass die Kinder meines Schwagers zu einem Urlaub eingeladen werden. Die beiden Jungs sind fünf und elf Jahre alt. Die wohnen vorort und sind die "Prinzen". Unsere Mädchen sind einfach nicht interessant. Und mein Mann sagt nichts und es macht ihm auch gar nichts aus, dass unsere Töchter darüber traurig sind. Er würde nie etwas zu seinen Eltern sagen. Ist das nicht fürchterlich? Er wird über kurz oder lang auch seine Kinder verlieren und rafft das gar nicht. Um meinen Mann tut es mir nicht leid. Der ist einfach nur vernagelt. Aber meine Kinder leiden darunter und das tut mir weh mitansehen zu müssen.

Es stimmt er hat sich da nie gelöst. Die Fehler werden immer bei mir gesucht. Ich finde es selbstverständlich, dass man hilft, wenn man gefragt wird. Ich würde meine Töchter nie hängen lassen. Mein Mann ist auch einfach gegangen, ohne unseren Kindern eine Erklärung zu geben. Es war selbstverständlich, dass meine jüngere Tochter bei mir bleibt. Die Große wohnt eigentlich nicht mehr mit mir in einem Haushalt. Sie hat eine eigene Wohnung. Er ließ unser Tochter einfach hier ohne mich zu fragen, was ich überhaupt wolle. Also die Tochter auch aufs Abstellgleis geschoben. Genau wie mich.

Ich habe wegen des Berufes meines Mannes zwei große Fernumzüge hinter mir. Einmal 500 km von zuhause und einmal 300 km von zuhause weg. Von Westfalen nach Süddeutschland und dann wieder nach Norddeutschland. Ich fühle mich nun total entwurzelt. Das zählt alles nicht mehr, wenn ein 20 Jahre jüngerer Arsch und Titten kommt. Traurig. Er ist so konservativ und nun verlässt er wegen so einer Scheiße seine Familie. Wir hätten uns auseinander gelebt. Ja, das stimmt, aber ich habe immer wieder versucht das zu kitten, bis ich krank wurde. Nun merke ich aber langsam wie ein kleiner Loslösungsprozeß in Gang kommt und ich nun merke, dass ich ihn nicht wieder haben will. Ich werde meine Kräfte sammeln und habe gute Freunde, die zu mir halten und mich unterstützen. Ich bin Gott sei Dank ein sehr sozialer Mensch, der Kontakte pflegt und neue aufbauen kann. Ich habe tolle Kollegen, die immer für mich da sind und mich in der ersten Zeit täglich gestützt haben. Bei der Arbeit bin ich gern gesehen und anerkannt. Für mich wird es schon wieder bergauf gehen, da bin ich sicher.

Mein Mann dagegen, wird sich von einer Affäre in die nächste stürzen. Doch auch dort wird irgendwann ein Alltag einkehren. Ich wünsche ihm nichts Gutes und auch nichts Schlechtes. Er soll einfach auf Dauer verschwinden und mein Leben nicht mehr belasten. Ich werde nun eine Kontaktsperre einrichten. Und sollte er in ein paar Monaten kommen, hat er halt Pech gehabt. Meine Geduld ist am Ende und ich habe keinen Bock mehr, an irgendwelchen Altlasten zu arbeiten und herumzulaborieren.

Vielen lieben Dank für eure Antworten - sie helfen Wunden zu heilen - und bekräftigen mich für mich und meine Kinder weiter zu kämpfen. Ich drücke euch!!!!

annetteeva
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Re: Er springt von einer Frau zur anderen

Beitrag von annetteeva » Di 17. Jun 2014, 12:50

Hallo,
seit dem Wochenende sitze ich in einem ganz tiefen Loch und aus dem komme ich trotz Aktivitäten und Sport gar nicht heraus. Dauernd muß ich weinen, habe einen Klotz im Magen. Ich suche grade eine Wohnung. Irgenwie halte ich es in unserem gemeinsamen Haus nicht aus. Mein Mann weiß das auch. Er sagte, daß ich bis zur Scheidung hier bleiben kann. "Scheidung"? Davon war bisher noch gar nicht wirklich die Rede. Letzte Woche sagte er, die Beziehung sei definitiv zu Ende und am Ende sagte er, frag mich in drei Monaten noch mal. Ist er jetzt durch mit der Geschichte oder nicht? Ich weiß es einfach nicht. Irgendwie will ich zwar gehen. Will aber doch nicht alle Türen zuschlagen. Doch mit dem Verkauf unseres Hauses wird sicherlich der Schlußpunkt markiert sein. Ich würde gerne versuchen an der Beziehung zu arbeiten. Aber wie soll das gehen, wenn von seiner Seite gar nichts kommt? Ich habe ihm gesagt, daß ich in drei Monaten nicht mehr fragen werde. Ich lasse ihn in Ruhe. Das fällt mir unglaublich schwer, aber was soll ich nur tun. Ich bin so ambivalent. Hin- und hergerissen. Niemand versteht, daß ich diesem Mann überhaupt zurück haben möchte. Wie auch, ich verstehe es ja selber nicht. 23 Jahre - die wirft man doch nicht einfach weg. Auch wenn es schwierig war, man kann doch an allem arbeiten.
Mir geht einfach total die Puste aus. Eine Wohnung zu suchen, fällt mir schon so super schwer. Meine Freunde helfen mir aber ich habe so eine riesen Angst, daß alles vorbei ist. Heul!

annetteeva
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Re: Er springt von einer Frau zur anderen

Beitrag von annetteeva » So 22. Jun 2014, 08:45

Hallo, ich setzte mich einfach wieder hin und schreibe hier meinen Frust von der Seele. Ich sitze wieder in einem Loch. Mir ist nun vollkommen klar, dass mein Partner nicht zurück kommt und ich ihn auch nicht wiederhaben will. Er ist wohl noch immer verliebt in seine Kollegin und sitzt ihr täglich gegenüber am.Arbeitsplatz. Sie will ihn gar nicht. Ich habe keine Ahnung, ob er weiter baggert. Das spielt auch keine Rolle mehr und ich erspare mir das Kopf Kino. Ich halte seit einer
Woche die Kontaktsperre ein. Vorher war er immer wieder da, um Sachen abzuholen. Ich war ruhig und sachlich, machte keine Vorwürfe und zeigte Gelassenheit. Er liebt mich nicht und damit finde ich mich ab. Ob da Liebe bei ihm zurück kommt glaube ich auch nicht. Die räumliche Trennung hat bei ihm anscheinend nicht dazu geführt sich wieder anzunähern sondern nur, dass er sich immer weiter entfernt.
Ich suche nun eine Wohnung zusammen mit meiner Tochter. Ich hoffe, dass ich schnell aus dem Haus rauskomme und etwas Nettes finde. Ich will auch nicht im gleichen Ort bleiben. Es wird mir sicherlich schwer fallen unser Haus zu sehen. Alles wird verkauft.Ich finde es sehr schlimm, dass nun all das, was wir in den Jahren aufgebaut haben den Bach runter geht. Mein Mann hatte die Idee einen Hausflohmarkt zu machen. Wie sensibel!!! Ich soll mir hier den Ausverkauf unseres gemeinsamen Lebens ansehen. Der merkt echt gar nichts mehr. Meine Freunde und meine Schwester stehen mir mit Rat und Tat zur Seite. Aber den Frust und Nummer werde ich nicht los. Ich akzeptiere es, das es noch eine Weile dauert, bis man über diese Phase hinweg kommt. Ich bewege mich noch nicht genug glaube ich. Ich werde später einen Spaziergang machen oder schwimmen gehen. Alles was ich nun mache, mache ich für mich und nicht um diesen Mann zurück zu holen.Er fühlt sich glaube o h noch h wie der Grosse Gönner, weil ich bis zur scheidung im Haus bleiben darf. So ein Spinner. Hoffentlich hat diese Trauerphase bald ein Ende. Ich bin bereit mich auf die eigenen Füße zu stellen. KOSTE es was es wolle.

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